Es ist vor fast genau fünf Jahren. Pandemie. Nichts geht mehr. Keine Konzerte, keine Veranstaltungen. Alles still. Eine quälende Zeit für die Musikbranche, in der einer die Fahne hochhält. Tournee- und Produktionsleiter Lars „Vegas“ Ide. Ein echtes Original. Einer, der die Hamburger Musikszene seit mehr als 30 Jahren prägt. Der Dokumentarfilm „No Crew Call“ zeichnet ein Porträt des Mannes, der hinter der Bühne dafür sorgt, dass Jan Delay, Billy Idol und Co. vorne liefern können. Jetzt feiert der emotionale Film im Knust Club-Premiere – und die Hamburger Musikbranche lädt zu einem ganz besonderen Abend, für den sich auch einige prominente Gäste angesagt haben. Und MOPOP verlost Tickets!
Keine Anrufe. Keine Aufträge. Einfach nichts. So war es auch bei Filmemacher Michael Söth aus Kiel. „Ich bin jemand, der immer eine Herausforderung braucht. Das war eine richtige Scheißsituation“, sagt er. Doch dann stieß Michael Söth im Internet auf Lars „Vegas“ Ide, Chef von „Rock ’n’ Roll Hamburg“. Den kannte er noch aus alten Zeiten. Damals in den 80ern, als Ide noch als Vorstadtpunk in Elmshorn rumlungerte. Er schrieb ihn an und fragte, ob sie sich auf „Kaffee-Kippe“ treffen wollen. Sie trafen sich und Michael Söth filmte direkt mit. Der Grundstein für die Doku war gelegt, etliche Treffen und Drehs sollten folgen.
„No Crew Call“: Doku über die Musikbranche in und nach der Pandemie
Über viele Monate hat der Filmemacher den Tournee- und Produktionsleiter und andere Akteure begleitet und die massiven Herausforderungen dokumentiert, vor denen die Branche während der Pandemie stand. Mit dabei waren auch Künstler wie Jan Delay, Ferris MC, Swiss und Punkrock-Urgestein Dirk „Diggen“ Jora. Der ehemalige Frontmann von Slime sagt im Film: „Kultur hat in Deutschland keinen Stellenwert. Außer es wird jeder Sitz in der Oper subventioniert. Du könntest das Kotzen kriegen.“
Ja, auch Lars hatte manchmal „Gewitterwolken im Kopf“. Ein besonders herber Schlag für ihn: Neben „Rock ’n’ Roll Hamburg“ war er auch Chef von „Wilhelmsrock“. „Das war mein antifaschistisches gallisches Dörfchen. Ein echtes Herzensprojekt“, sagt er. Auf einem alten Gewerbehof in Wilhelmsburg bot er Proberäume, Lagerflächen und Stellplätze für Nightliner an. Der Ort, an dem sich die Künstler und ihre Crews zurückziehen konnten, hat die Pandemie nicht überlebt.
Doch Lars hat sich durchgekämpft – mit seinem Enthusiasmus und seiner Gabe, immer das Beste aus allem zu machen. „Lars macht dir Mut, in ’nem Moment, wo es ihm selber auch nicht unbedingt viel besser geht, vielleicht sogar schlechter auf manchen Ebenen. Aber er hält trotzdem die Fahne hoch“, sagt Florian Sump von Deine Freunde im Film. Eine Aussage, die Lars mit einem breiten Grinsen quittiert. „Na ja, ich habe mir auch große Sorgen gemacht. Ohne meine Freunde und Familie hätte ich es nicht gepackt.“
Premiere im Knust: Prominente Gäste erwartet – auch auf der Bühne
Wie er und viele andere sich durch diese Zeit gekämpft haben, kann man jetzt im Knust sehen. „Das wird ein genialer Abend. Wie ein Klassentreffen. Da kommen Leute zusammen, die vor 30 Jahren hinter der Bühne zusammengearbeitet und sich seitdem nicht mehr gesehen haben“, sagt Lars. Aber nicht nur für die Branche wird es besonders. Henning Wehland von den H-Blockx führt als Moderator durch den Abend, DJ Mad (Beginner) legt auf und Tour-Caterer und TV-Koch Ole Plogstedt sorgt für die Verpflegung. Künstler wie Bela B, Das Bo, Jan Delay, Ferris MC und Swiss haben sich bereits angekündigt.
Knust: 22.4., 19 Uhr, 5 Euro
Mit MOPOP zur Club-Premiere von „No Crew Call“
3 x 2 Tickets zu gewinnen! Wer mitmachen will, schickt bis 20.4., 15 Uhr, eine E-Mail mitBetreff „No Crew“ an [email protected] und beantwortet folgende Frage: Wer moderiert den Abend?
Veranstalter des Gewinnspiels ist die Morgenpost Verlag GmbH. Bei einer Teilnahme gelten unsere AGB als akzeptiert. Diese AGB finden Sie unter www.mopo.de/gewinnspiel-agb