Die Europäische Kommission fordert von Apple detaillierte Angaben dazu, wie das Unternehmen betrügerische Inhalte in seinem App Store entdeckt und entfernt, dies berichtet die Financial Times unter Berufung auf Henna Virkkunen, die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission für Technische Souveränität, Sicherheit und Demokratie.
Hintergrund sind zunehmende Fälle von gefälschten Finanzanwendungen, die Verbraucherinnen und Verbraucher in der EU schädigen. Grundlage für das Vorgehen ist der Digital Services Act, der große Onlineplattformen verpflichtet, illegale Inhalte konsequent zu bekämpfen.
EU-Kommissarin Henna Virkkunen verwies darauf, dass Betrugsfälle im Netz stark angestiegen seien und die Schäden im gesamten Binnenmarkt mittlerweile bei mehreren Milliarden Euro jährlich liegen. Apple muss nun offenlegen, welche Kontrollmechanismen im App Store greifen und wie verdächtige Anwendungen frühzeitig erkannt werden. Auch andere Unternehmen wie Google, Microsoft und Booking Holdings wurden in den Kreis der betroffenen Firmen aufgenommen.
Apple verweist auf eigene Maßnahmen
Apple reagierte mit dem Hinweis, dass die eigenen Sicherheits- und Prüfsysteme kontinuierlich erweitert würden. Nach Angaben des Unternehmens arbeiten spezialisierte Teams täglich daran, betrügerische Aktivitäten aufzudecken und betrügerische Anbieter zu blockieren.
Gleichzeitig kritisierte Apple, dass die Verpflichtung zur Öffnung des App-Vertriebs den Schutz der Nutzer schwäche. Durch alternative Vertriebswege außerhalb des App Stores könnten Risiken für Betrug und Missbrauch steigen.
Sollte die EU nach der Auskunftsanfrage weitere Mängel feststellen, könnten formelle Ermittlungen folgen. Verstöße gegen den Digital Services Act können mit Geldbußen von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes geahndet werden. Die Kommission betonte, dass in den kommenden Wochen weitere Entscheidungen zu laufenden Prüfungen fallen sollen.
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