Stand: 24.09.2025 14:44 Uhr

Nach dem Angriff auf ein Flughafen-IT-System vergangene Woche hat es laut britischen Behörden eine Festnahme gegeben. Der Mann wurde aber unter Auflagen wieder freigelassen. Die Abläufe funktionieren teils weiter nicht – etwa am BER.

Fünf Tage nach dem Cyberangriff auf ein Flughafen-IT-System haben die britischen Behörden einen Verdächtigen festgenommen. Der Mann stehe unter Verdacht, gegen das Gesetz zur Bekämpfung von Computer- und Cyberkriminalität verstoßen zu haben, teilte die National Crime Agency (NCA) der Nachrichtenagentur PA zufolge mit. Der Mann wurde unter Auflagen wieder freigelassen.

Der IT-Dienstleister Collins Aerospace war am Freitagabend Opfer des Cyberangriffs geworden. Dies wirkte und wirkt sich teils weiterhin aus, nicht nur in Deutschland. Der Hackerangriff legte elektronische Systeme lahm, die für die Passagier- und Gepäckabfertigung genutzt werden. Betroffen waren neben Berlin insbesondere die Flughäfen in Brüssel, Dublin und London (Heathrow), die anderen großen deutschen Flughäfen nicht.

Auch wenn die Festnahme eine positive Entwicklung sei, sei die Untersuchung noch in einem frühen Stadium und dauere an, sagte der stellvertretende NCA-Direktor Paul Foster. 

Laut Angaben der BBC teilte die NCA außerdem mit, es handele sich bei dem Festgenommenen um einen Mann in den Vierzigern. Die Festnahme habe sich am Dienstgabend in West Sussex (England) ereignet – konkret wegen des Verdachts auf Verstöße gegen den Computer Misuse Act. Der Mann sei gegen Kaution freigelassen worden.

Laut Dienstleister kann Reparatur noch Tage dauern

Nach Angaben der EU-Cybersicherheitsagentur ENISA handelt es sich bei dem Vorfall von vergangener Woche um einen Angriff mit sogenannter Ransomware – also Schadsoftware -, die Daten und Systeme verschlüsselt und erst gegen Zahlung eines Lösegelds wieder freigibt.

Der Berliner Flughafen hatte am Morgen mitgeteilt, dass es laut Collins Aerospace noch mehrere Tage dauern könne, ehe ein funktionsfähiges System bereitgestellt werden könne.

Laut den BBC-Angaben hat das US-Unternehmen keinen Zeitplan für die Fertigstellung genannt und fordert Bodenabfertiger und Fluggesellschaften dringend auf, mindestens eine weitere Woche mit manuellen Workarounds zu rechnen.

Einchecken zum Teil händisch

Der BBC liegt eigenen Angaben nach außerdem ein internes Memo vor, das an das Flughafenpersonal in Heathrow geschickt wurde und in dem es um die Schwierigkeiten des Softwareanbieters Collins Aerospace geht, seine Check-in-Software wieder online zu bringen.

Das Unternehmen scheine das System erneut neu aufzubauen, nachdem es am Montag versucht hatte, es neu zu starten.

Check-in, Boarding und Gepäckaufgabe funktionieren in Berlin weiterhin nur eingeschränkt. Die Fluglinien behelfen sich seit Tagen damit, dass sie das Einchecken der Passagiere zum Teil per Hand machen, zum Teil auch mit externer Technik.