Schülerin plündert Abi-Kasse im Ruhrgebiet

Als der Betrug auffällt, ergibt plötzlich alles Sinn

Aktualisiert am 24.09.2025 – 16:08 UhrLesedauer: 3 Min.

Die Gesamtschule Erle in Gelsenkirchen (Archivbild): Eine Schülerin soll die komplette Abi-Kasse geplündert haben.Vergrößern des Bildes

Die Gesamtschule Erle in Gelsenkirchen (Archivbild): Eine Schülerin soll die komplette Abi-Kasse geplündert haben. (Quelle: IngoxOtto /imago-images-bilder)

10.000 Euro in der Abi-Kasse – mutmaßlich einfach geplündert. Im Verdacht steht eine Schülerin aus den eigenen Reihen. Auf den Schulfluren kursieren Vermutungen, wie das Geld verprasst worden sein könnte.

Schwerwiegende Vorwürfe gegen eine Schülerin aus der Abi-Stufe der Gesamtschule Erle in Gelsenkirchen: Ihr wird vorgeworfen, rund 10.000 Euro aus der Abi-Kasse veruntreut zu haben. Die Abifeier, die mit dem Geld hätte finanziert werden sollen, steht auf der Kippe, eine Spendenaktion trifft auf viel Zuspruch. Bei t-online spricht jetzt eine Schülerin aus der betroffenen Stufe offen über die vergangenen Tage.

„Das war erst einmal ein großer Schock“, schildert die 18-jährige Mariam den Moment, als ihr und ihren Stufenkameraden klar wurde: Wir wurden abgezockt – von unserer eigenen Mitschülerin. Die beschuldigte Schülerin, gegen die mittlerweile Ermittlungen der Gelsenkirchener Polizei laufen, war als Verwalterin für die Abi-Kasse zuständig. Immer wieder sammelten die Schüler, die Kasse füllte sich. Über 10.000 Euro dürften sich am Ende darin befunden haben.

Geld, das kurz vor dem Abitur im nächsten Jahr dringend benötigt wird. Denn eine Abifeier kostet viel Geld. Die Schüler hatten sich bereits eine Veranstaltungsstätte ausgesucht. Doch als die 21 Jahre alte Kassenwartin eine Anzahlung leisten sollte, flog der Betrug auf. Das Geld kam nie an, die Abi-Kasse war geplündert: „Das Geld ist weg“, bestätigte Schulleiter Andreas Lisson der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“. Für die Schülerin gilt die Unschuldsvermutung. Doch klar war: Der Abiball 2026 stand vor dem Aus.

„Wir konnten sie nie zur Rede stellen“, erzählt Mariam. Denn seit die Vorwürfe bekannt wurden, sei die Schülerin nicht mehr erschienen. Mittlerweile wurde sie von der Schule verwiesen.

Doch was ist mit den rund 10.000 Euro tatsächlich passiert? Die Polizei äußert sich auf Nachfrage nicht. Und auch Mariam ist im Gespräch zurückhaltend, will keine falschen Vorwürfe streuen. Bei einem gemeinsamen Treffen mit der Schulleitung am Donnerstag sollen die Schüler auf den neuesten Stand gebracht werden.

Nach Informationen von t-online soll die 21-Jährige wiederholt durch teure Anschaffungen aufgefallen sein. In der Schülerschaft kursieren Vermutungen, sie habe sich mit dem Geld ein neues iPhone oder einen Sommerurlaub finanziert. Auch bei der Polizei sollen den Informationen zufolge diese konkreten Vorwürfe genannt worden sein. Eine Polizeisprecherin machte dazu auf Nachfrage keine Angaben.

Manchen Schülern aus der Stufe fiel der teurere Lebensstil auf – doch sie dachten sich zunächst nichts dabei. Erst später, als der Betrug bereits ans Licht gekommen war, ergab alles einen Sinn.