Bartgeier gestorben

Tiergarten Nürnberg trauert um besonderen Vogel

24.09.2025 – 16:01 UhrLesedauer: 1 Min.

Das Nürnberger Bartgeiermännchen (Archivbild): Insgesamt bescherte er dem Tiergarten 13 Jungvögel.Vergrößern des Bildes

Das Nürnberger Bartgeiermännchen (Archivbild): Der Vogel lebte seit 1980 im Tiergarten. (Quelle: Tom Burger/Tiergarten Nürnberg)

Jahrzehntelang war es wichtiger Bestandteil eines Artenschutzprogramms und bescherte dem Nürnberger Tiergarten 13 Jungvögel – nun ist das Bartgeiermännchen gestorben.

Der Nürnberger Tiergarten trauert um einen seiner Bartgeier. Wie der Zoo mitteilte, verstarb das Tier am Dienstag im Alter von 46 Jahren. Damit war es das älteste Männchen im Erhaltungszuchtprogramm des Europäischen Zooverbands EAZA (EEP). Die genaue Todesursache soll durch eine pathologische Untersuchung im Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen geklärt werden.

Das Bartgeiermännchen war 1979 im Alpenzoo Innsbruck geschlüpft und kam 1980 nach Nürnberg. Mit mehreren Partnerinnen zeugte es insgesamt 13 Nachkommen. Erst im März dieses Jahres schlüpfte erstmals seit 2019 wieder ein Jungvogel. Er wurde Mitte Juni erfolgreich in den französischen Alpen ausgewildert.

Bartgeier werden im Nürnberger Tiergarten – mit kurzen Unterbrechungen – bereits seit 1965 gehalten. Sie sind Teil des EEP, das die Wiederansiedlung der Art in den Alpen zum Ziel hat. 1997 gelang in Nürnberg die erste erfolgreiche Aufzucht eines Jungvogels. Seither beteiligt sich der Zoo regelmäßig an Auswilderungsprojekten in Spanien, Frankreich und den Berchtesgadener Alpen.

Anfang des 20. Jahrhunderts waren Bartgeier in den Alpen ausgerottet. Der letzte Vogel wurde 1913 im italienischen Aostatal geschossen. Dank eines großangelegten Zuchtprogramms konnten seit 1986 wieder Jungtiere ausgewildert werden. Heute leben nach Angaben des Tiergartens mehr als 450 Bartgeier in den Alpen. Man wolle auch nach dem Tod des Männchens weiter an der Haltung und Zucht von Bartgeiern festhalten, teilte der Nürnberger Zoo mit.