In Berlin-Moabit soll in den kommenden Jahren ein neues Hochhausprojekt realisiert werden, das Teil des geplanten Siemens Energy Campus wird. Bis 2029 sollen drei neue Türme, ein gemeinsames Sockelgeschoss und moderne Flächen für Büros, Forschung und Austausch den Standort zu einem zukunftsorientierten Innovationshub machen.
Das geplante Forum bildet das Herzstück des neuen Campus und soll Mitarbeitende, Gäste und Öffentlichkeit zusammenführen. / © Visualisierung: MAX DUDLER
© Visualisierung Titelbild: MAX DUDLER
In Moabit wird in den kommenden Jahren ein Hochhausensemble für Siemens Energy errichtet. Auf dem Parkplatz an der Ecke Sickingenstraße und Wiebestraße, direkt am nordwestlichen Rand des Siemensgeländes, sollen die Neubauten Teil eines neuen Campus werden. Ziel ist es, den Unternehmensstandort in Berlin zu stärken und gleichzeitig ein architektonisch markantes Gebäudeensemble zu schaffen, das Innovationskraft und internationalen Anspruch nach außen trägt.
Hochhausensemble in Moabit: Architekturbüro Max Dudler überzeugt mit 17 Geschossen auf fast 70 Metern
Nach längeren Planungen und einem zweiphasigen Werkstattverfahren, bei dem sich das Büro Max Dudler durchsetzen konnte, liegen nun die ersten Visualisierungen vor. Der Entwurf sieht drei unterschiedlich hohe Türme vor, die durch einen gemeinsamen Sockel verbunden werden.
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Besonders markant soll der höchste Turm werden, der 17 Geschosse und 67,50 Meter erreicht. Ergänzt wird das Ensemble durch zwei niedrigere Baukörper mit vier und sechs Stockwerken, sodass eine abgestufte Silhouette entsteht.
Die Schnittzeichnung verdeutlicht die innere Struktur des Neubaus, der aus einem 17-geschossigen Hochhaus und zwei niedrigeren Baukörpern besteht. / © Visualisierung: MAX DUDLER
Städtebauliche Integration auf dem Siemensgelände in Moabit: Ensemble bezieht sich auf historische Industriebauten
Die Architektur soll sich nicht nur durch klare und moderne Formen auszeichnen, sondern auch die Umgebung einbeziehen. Im Zentrum des Campus ist ein großzügiges Forum vorgesehen, das Mitarbeitende, Gäste und Öffentlichkeit miteinander verbindet. Zusätzlich entstehen flexible Büroflächen, ein Innovation Center, Labore, Vorstandsbereiche, ein Konferenzzentrum und ein Food Court, die alle unterschiedliche Nutzungen unter einem Dach vereinen.
Besondere Aufmerksamkeit widmet der Entwurf der Fassade. Diese soll Materialien aufgreifen, die bereits an den benachbarten denkmalgeschützten Bauten verwendet wurden. Dazu gehören unter anderem die bekannte Turbinenhalle von Peter Behrens sowie die ehemaligen Gebäude von AEG und Loewe.
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Der Neubau soll laut Projektverantwortlichen nicht nur architektonisch wirken, sondern auch in Sachen Nachhaltigkeit neue Standards setzen. Für das Tragwerk ist eine Kombination aus CO2-reduziertem Beton und Holz-Beton-Hybriddecken vorgesehen. Diese Bauweise soll Ressourcen schonen und eine spätere Wiederverwertung ermöglichen. Zusätzlich tragen extensive Dachbegrünungen sowie ein begrüntes Atrium zur Verbesserung des Mikroklimas bei. Auch Geothermie über Energiepfähle wird in die Planung integriert, sodass der Energieverbrauch deutlich sinken soll.
Das Architekturbüro machte deutlich, dass es darum gehe, verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen und gleichzeitig die Innovationskraft des Unternehmens sichtbar in die Stadt zu tragen. Siemens Energy betonte gegenüber dem Baukollegium, dass der Neubau die Rolle des Unternehmens als international führender Energiekonzern unterstreichen solle. Der Entwurf solle den Anspruch des Konzerns nicht nur funktional, sondern auch im äußeren Erscheinungsbild widerspiegeln.
Im Eingangsbereich entstehen offene Flächen für Ankunft und Austausch, die durch Holzstrukturen geprägt sind. / © Visualisierung: MAX DUDLER
Zukunftsperspektive für den Sickingenplatz: Zeitplan bis 2029 und Flächenumfang von ca. 25.000 Quadratmetern
Insgesamt soll der neue Campus eine Geschossfläche von rund 25.000 Quadratmetern umfassen. Geplant ist ein Nutzungsmix, der Arbeitsplätze, Forschungsflächen und Begegnungszonen miteinander kombiniert. Auf diese Weise möchte Siemens Energy einen Standort schaffen, an dem verschiedene Abteilungen effizient zusammenarbeiten können und gleichzeitig Raum für Austausch und Innovation entsteht.
Nach aktuellem Stand strebt das Unternehmen eine Fertigstellung bis Mitte 2029 an. Bis dahin sollen in enger Abstimmung mit der Stadt die detaillierte Projektplanung und das notwendige Bebauungsplanverfahren vorangetrieben werden. Der neue Campus dürfte damit nicht nur für Siemens Energy eine zentrale Rolle spielen, sondern auch den Sickingenplatz in Moabit langfristig prägen.
© Visualisierung: MAX DUDLER
Ein begrünter Innenhof im 1. Obergeschoss soll das Gebäudeensemble auflockern und ein angenehmes Mikroklima schaffen. / © Visualisierung: MAX DUDLER
© Foto: Siemens Energy
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Quellen: Max Dudler, Siemens Energy, Bezirksamt Mitte, Tagesspiegel







