Ein Kontoauszug sorgt für Aufsehen. Mehr als 10 Millionen Menschen wollten ihn schon sehen. Ein Mann fand die Quittung vor einem Geldautomaten. Die Höhe des darauf abgedruckten Kontostands ließ ihn staunen. Und nicht nur ihn.
Der Bankkunde wollte einfach nur Geld abheben, als er den Zettel vor dem Automaten in Apache Junction (USA) fand und aufhob. Jeffrey Mitchell fotografierte die Quittung und veröffentlichte sie auf der Plattform Reddit. Damit löste er eine gigantische Diskussion aus. Der Grund ist die Höhe des Kontostands.
Das sagt der Finder des Kontoauszugs
Jeffrey Mitchell zu BILD: „Der Post hat jetzt über 10 Millionen Aufrufe, was ziemlich unglaublich ist.“ Der Kontoauszug entfachte eine gigantische Diskussion darüber, wie viel Geld auf einem Konto „normal“ sei und wie man es am besten anlegen sollte.
Jeffrey Mitchell zeigte BILD, dass sein Beitrag mehr als zehn Millionen Mal aufgerufen wurde
Foto: Reddit
So viel Geld ist auf dem Konto
Warum der Wirbel? Der Kontoauszug weist ein gut gefülltes Bankkonto aus: 51.211 Dollar und 64 Cent, umgerechnet: 43.428,59 Euro.
„Warum sollte jemand so viel auf seinem Girokonto haben?“, fragt Mitchell ungläubig in seinem Reddit-Beitrag. Und weiter: „Ich bin zwar kein Experte, aber mit über 51.000 Dollar auf dem Konto ist das ein ziemlich solider Notgroschen. Mein Herz und meine Seele bluten bei dem Gedanken daran, wie viel Zinsen man damit verdienen könnte – selbst konservativ, z. B. mit Festgeld oder Dividenden!“
Um diesen Kontoauszug geht es
Foto: Reddit
Eine Frage, die sich wohl einige stellen und die die Diskussion in Schwung brachte: Offensichtlich hat diese Person mehr Geld als ich, mache ich etwas falsch?
Knapp 7000 Kommentare finden sich mittlerweile unter Mitchells Post: Die Antworten reichen von „Das ist nur Spielgeld – der hat Millionen investiert“ bis zu „Ich habe nicht mal genug für die nächste Miete“.
So viel Geld haben Deutsche auf dem Konto
Ein deutscher Kontoauszug hätte wohl eine ähnliche emotionale Diskussion ausgelöst. Denn gerade für viele Deutsche ist das klassische Bankkonto neben der Bargeldreserve – DER Platz für ihr Geld. Laut Bundesbank steckt ein Drittel des deutschen Brutto-Geldvermögens (37 Prozent) in Bargeld und Sichteinlagen, wie Girokonten oder Tagesgeld.
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Eine Sprecherin der Bundesbank zu BILD: „Der Fokus auf schnell verfügbare Einlagen lässt sich unter anderem auf ein wirtschaftliches Unsicherheitsgefühl zurückführen.“
Wobei selbst mit Fokus auf die Sparkonten selten höhere Beträge auf deutschen Konten liegen. Laut einer repräsentativen Umfrage von smava und Civey aus Frühjahr 2025 haben etwa 23,3 Prozent der Erwachsenen in Deutschland höchstens 1000 Euro auf dem Girokonto, während nur knapp 11,2 Prozent mehr als 10.000 Euro Guthaben besitzen — mit deutlichen Unterschieden je nach Alter, Region und Sparverhalten.
Am reichsten sind demnach die 30- bis 39-Jährigen, da in dieser Altersgruppe mit 16,3 Prozent der höchste Anteil ein Giroguthaben von mehr als 10.000 Euro besitzt. Am ärmsten sind die 40- bis 49-Jährigen, von denen nur 7,9 Prozent über diese Rücklagen verfügen. Der niedrigste Wert aller Altersgruppen.
Mehr zum ThemaDas rät ein Finanz-Experte
Finanzexperte Timo Halbe von Finanztip zu BILD: „Wir empfehlen nicht, so viel Geld auf dem Girokonto zu parken. Durch die Inflation sinkt der Wert schließlich.“ Er rät, sein Vermögen aufzuteilen. „Geld für täglichen Ausgaben sollte auf dem Girokonto liegen. Ein Notgroschen von drei bis fünf Monatsgehältern gehört aber mindestens auf ein Tagesgeldkonto.“
Wer mehr ansparen kann, solle zum Beispiel in breit gestreute Aktien-ETFs investieren. „So kann die Inflation sogar geschlagen werden“, so Halbe zu BILD:
Timo Halbe ist Experte für Geldanlagen bei Finanztip. Der Geldratgeber gehört zur gemeinnützigen Finanztip-Stiftung.