Hintergrund: Die Anhalter Bahn
Die Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft eröffnete bis 1841 die Bahnstrecke zwischen dem Anhalter Bahnhof in Berlin und Köthen in Anhalt. Die Anhalter Bahn knickte ursprünglich ab Wittenberg ab und führte über Roßlau und Dessau. Dort traf sie auf die bereits bestehende Strecke Magdeburg-Leipzig. Köthen war damit der erste Eisenbahnknoten Deutschlands. 1859 eröffnete die Gesellschaft die Verbindung Wittenberg-Halle.

Bis zum Zweiten Weltkrieg entwickelte sich die Trasse im Berliner Süden zur wichtigsten Verbindung zwischen der Hauptstadt und dem mittel- und süddeutschen Raum. Der im Krieg getroffene und später gesprengte Anhalter Bahnhof wurde allerdings nicht wieder aufgebaut. Die DDR-Reichsbahn wollte ihre Züge nicht auf Westberliner Gebiet rollen lassen, sie fuhren jahrzehntelang einen Bogen über Schönefeld. Erst Mitte der Neunzigerjahre begann der Wiederaufbau der Anhalter Bahn zwischen Berlin und dem Brandenburgischen Ludwigsfelde. Die weitere Strecke wurde saniert und zweigleisig ausgebaut. Sie ist Teil des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit 8, der heutigen Schnelltrasse Berlin-München.