Dreieinhalb Jahre Gefängnis

Bankangestellte inszeniert eigenen Überfall

25.09.2025 – 02:03 UhrLesedauer: 1 Min.

Eine angeklagte Person sitzt vor dem Prozess im Gerichtssaal: Die Bankangestellte soll Geld aus dem Tresor ihres Arbeitgebers gestohlen haben.Vergrößern des Bildes

Eine angeklagte Person sitzt vor dem Prozess im Gerichtssaal: Die Bankangestellte soll Geld aus dem Tresor ihres Arbeitgebers gestohlen haben. (Quelle: Sven Hoppe/dpa)

Eine Bankangestellte alarmiert die Polizei nach einem angeblichen Überfall. Doch die 23-Jährige war selbst die Mittäterin – das Landgericht München I verurteilte sie nun.

Eine Bankangestellte aus München wollte den perfekten Diebstahl inszenieren – doch ihr Plan flog auf. Das Landgericht München I hat jetzt die 23-Jährige zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten wegen Diebstahls, Vortäuschens einer Straftat und Missbrauchs von Notrufen verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Das Gericht sah es nach fünf Verhandlungstagen als erwiesen an, dass die Angeklagte einem unbekannten Mittäter den Zutritt zu den Tresorräumen der Bank ermöglichte, in der sie damals beschäftigt war. Dieser Komplize stahl mehr als 450.000 Euro.

Anschließend inszenierte die Bankangestellte einen Überfall: Sie drückte den Alarmknopf und gab gegenüber der Bank und der Polizei an, sie sei überfallen worden. Damit löste sie einen Großeinsatz aus, in dessen Rahmen zwei Männer festgenommen wurden, die auf ihre angebliche Täterbeschreibung passten.

Ihr drei Jahre jüngerer Freund wurde ebenfalls vor Gericht gestellt. Er war wegen Begünstigung angeklagt, da er laut Anklage Geld aus dem Diebstahl erhalten hatte. Als Heranwachsender bekam er einen Dauerarrest von vier Wochen, den er jedoch durch die Untersuchungshaft bereits abgesessen hatte.

Die heute 23-Jährige gestand vor Gericht alle Vorwürfe. Wer ihr Mittäter war, mit dem sie den Tatplan gemeinsam gefasst hatte, verriet sie jedoch nicht. Bei ihrem mitangeklagten Freund wurden 100.000 Euro in einer Matratze gefunden. Wo der Rest der Beute ist, ist bis heute unbekannt.