Trotz Platzmangel
Chinesischer E-Auto-Hersteller Dreame plant Fabrik in Brandenburg
25.09.2025 – 01:45 UhrLesedauer: 2 Min.
Dreame Store in Hangzhou (Archivbild): Der chinesische Staubsaugerhersteller möchte gern in Europa Elektroautos bauen. (Quelle: IMAGO/CFOTO/imago-images-bilder)
Große Pläne, großes Problem: Der chinesische Hersteller Dreame will eine E-Auto-Fabrik größer als Tesla bauen. Doch Brandenburg kann nicht liefern.
Der chinesische Hersteller Dreame plant, in Brandenburg eine E-Autofabrik zu errichten. Diese soll größer sein als das Gigafactory von Tesla in Grünheide, berichtet die „B.Z.“. Geplant ist demnach die Produktion eines „Superluxus-Sportwagens“ im Bugatti-Design. Daneben soll es auch weitere Modelle geben, ein SUV ist beispielsweise geplant, heißt es in dem Bericht. Losgehen soll die Produktion Ende 2027.
Das Vorhaben stößt jedoch auf erhebliche Hindernisse: In der Region fehlen ausreichend große und kurzfristig verfügbare Gewerbeflächen. Ein ins Gespräch gebrachter Standort bei Fürstenwalde misst nur 230 Hektar, sagte der dortige sagte Landrat Frank Steffen (SPD) zur „B.Z.“. Das wäre deutlich unter der Fläche von Teslas Werk mit mehr als 300 Hektar. Zudem würde es drei bis vier Jahre dauern, bis dort Baurecht geschaffen werden kann. Das Landeswirtschaftsministerium bestätigt, dass bis 2027 keine Flächen über 100 Hektar verfügbar sein werden.
Der Vorteil bei Tesla lag in einem vorliegenden Flächennutzungsplan, der ursprünglich für eine BMW-Fabrik aufgestellt wurde und damit einen schnellen Baubeginn ermöglichte. Ministerpräsident Dietmar Woidke bestätigte Gespräche mit dem chinesischen Hersteller, doch eine Entscheidung über den endgültigen Standort ist noch nicht gefallen.
Branchenexpertin Beatrix Keim vom Center of Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen ordnet im Gespräch mit dem RBB Dreame als einen von vielen chinesischen New-Energy-Vehicle-Herstellern ein. Diese stammen oft aus anderen Branchen wie der Elektronik- oder Haushaltsgeräteproduktion. Angesichts der Überkapazitäten und Preiskämpfe auf dem chinesischen Heimatmarkt eröffne Europa für Dreame neue Chancen.
Keim äußert jedoch auch Skepsis gegenüber Dreames Plan, mit einem Einstieg in den Luxusbereich zu starten, da das Unternehmen bislang aus dem Staubsaugermarkt bekannt ist. Die europäische Niederlassung werde systematisch aufgebaut, unter anderem durch gezielte Anwerbung von Fachpersonal. Trotz der aktuellen Sparmaßnahmen in der Automobilbranche könne Dreame mit höheren Gehältern und dem Reiz eines „Abenteuers“ in Europa punkten.