„Es sieht aus, als ob es da jetzt wirklich losgeht.“ Heckinghausens Bezirksbürgermeisterin Renate Warnecke (SPD) zeigt sich zuversichtlich. Die Tiefbauarbeiten auf dem Gelände, wo der Neubau für die Gemeinschaftsgrundschule Gewerbeschulstraße entstehen soll, haben begonnen.
„Wenn die Arbeiten erst einmal aus der Erde sind, geht es meistens schnell“, berichtet sie. Ein großer Kran ist bereits aufgebaut, seit etwa zwei Wochen ist auf der Baustelle emsiges Treiben zu beobachten. „Man wundert sich, wie schnell dann doch so ein Gebäude entsteht.“
Zum Schuljahr 2024/2025 hatte die zweizügige Gemeinschaftsgrundschule Gewerbeschulstraße am Vorläuferstandort an der Rudolf-Steiner-Straße ihren Betrieb aufgenommen. Ihr neues Domizil an der Gewerbeschulstraße wird sie planmäßig zum Schuljahresbeginn 2028 beziehen können. Die Höhe der Gesamtkosten wird auf rund 17,2 Millionen Euro beziffert.
Die Langwierigkeit des Projekts hatte in der Vergangenheit mehrfach Unmut erzeugt. Denn beschlossen wurde die Neuerrichtung einer Grundschule bereits 2018. Im Frühjahr 2022 erfolgte der Abriss des alten Gebäudes. Der Bauantrag wurde im März 2023 eingereicht. Anfang Februar dieses Jahres wurden die Sondierungsbohrungen mit Blick auf eventuell vorhandene Kampfmittel durchgeführt, anschließend wurde die Baugrube hergestellt.
Auf dem Grundstück an der Gewerbeschulstraße 109 befanden sich bis zu ihrem Abbruch im Sommer 2022 zwei durch einen Gang miteinander verbundene Gebäude, die zuletzt von der Hauptschule Emilienstraße genutzt wurden. An ihrer Stelle entstehen – analog zum bisherigen Erscheinungsbild – zwei Gebäude, die mit einem dritten Trakt, der sie verbindet, den zur Gewerbeschulstraße hin offenen Schulhof einrahmen.
Der Entwurf des beauftragten Architekturbüros setzt auf den rund 2700 Quadratmetern Brutto-Grundfläche das um, was von einer Projektgruppe mit erfahrenen Pädagogen aus dem Schuldienst in einer sogenannten „Phase Null“ als Anforderung formuliert worden war, um moderne pädagogische Konzepte verwirklichen zu können.
Der Haupteingang wird über den Schulhof erreicht. Westlich bildet im Erdgeschoss des am Heidter Berg gelegenen Bauflügels der große „Marktplatz“ den zentralen Bereich der Schule. Auch der Kunstbereich befindet sich auf dieser Ebene. In den beiden auskragenden Stockwerken darüber liegen die sogenannten „Cluster“: Jeweils vier Klassen- und zwei Differenzierungsräume sowie eine Team-Station für Lehrkräfte sind um eine „gemeinsame Mitte“ angeordnet, die sowohl als Treffpunkt als auch zum Rückzug genutzt werden kann. Im Untergeschoss, das vom Heidter Berg zugänglich ist, parken die Fahrzeuge der Lehrkräfte.
Planer haben die
Barrierefreiheit mitgedacht
Im östlichen Bauflügel an der Albertstraße sind im Erdgeschoss unter anderem die Bibliothek und ein großer Mehrzweckraum untergebracht. Im Stockwerk darüber sitzt die Verwaltung. Das Dach des einstöckigen Verbindungstrakts im Norden wird als Terrasse mit Spielfläche und Hochbeeten ausgebildet. Für die übrigen Dächer sind Dachbegrünung und Photovoltaikanlagen vorgesehen.
Mit zwei Aufzügen sollen alle Räume und die Terrasse der inklusiven Grundschule barrierefrei erschlossen werden. Über Kontraststreifen auf den Treppen ist es auch sehbehinderten Menschen möglich, sich unabhängig sicher durch das Gebäude zu bewegen.