Koblenz – Jobangst bei einem deutschen Autozulieferer mit Tausenden Mitarbeitern! Die Stabilus-Gruppe plant, 450 Stellen weltweit zu streichen.

Ein Traditionsunternehmen gerät unter Druck: Der Autozulieferer mit Sitz in Koblenz (Rheinland-Pfalz) will 450 Jobs abschaffen. Das teilte der Konzern nach einer Aufsichtsratssitzung mit. Betroffen sind auch Beschäftigte in Deutschland – und möglicherweise am Stammsitz in Koblenz-Neuendorf.

Das sagen Unternehmen und Betriebsrat

Die IG Metall Koblenz schlägt Alarm: „Hier ist der Vorstand von Stabilus gefordert, zeitnah Transparenz zu schaffen“, fordert Betriebsratschef Oliver Kisters. Noch sei unklar, wie viele der knapp 1500 Arbeitsplätze in Koblenz gefährdet sind. Doch dass auch hier Jobs wegfallen könnten, wollte das Unternehmen auf BILD-Nachfrage zumindest nicht ausschließen.

Die Stabilus SE fertigt Gasdruckfedern und beschäftigt etwa 8000 Mitarbeiter weltweit

Das Hauptgebäude des Unternehmens. Die Stabilus SE fertigt Gasdruckfedern und beschäftigt 7984 Mitarbeiter weltweit

Foto: picture alliance / Stabilus AG

Der Druck auf die Branche ist groß. Stabilus, gegründet 1934, produziert u. a. Gasdruckfedern und Dämpfer für Kofferräume und Industriemaschinen. Ende 2024 zählte der Zulieferer für die Automobilindustrie weltweit 7984 Mitarbeiter. Jahresumsatz: 1,3 Milliarden Euro bei einem Gewinn von 75 Millionen Euro.

Das Spar- und Umbauprogramm

Doch die Gewinnaussicht wurde nach unten korrigiert. Jetzt kommt der Sparkurs. Insgesamt 18 Millionen Euro will das Unternehmen in diesem Jahr in das Spar- und Umbauprogramm investieren. Auch Büro- und Produktionsflächen sollen weltweit verlagert und zusammengeführt werden, u. a. in Deutschland, den USA, Singapur und Thailand.

Mehr zum ThemaDas sagt die Gewerkschaft zum Jobabbau

Der erste Bevollmächtigte der Gewerkschaft IG Metall Koblenz, Ali Yener, warnt: „Sollte es keine Bereitschaft geben, Beschäftigte sowie Mitbestimmungsorgane in den Prozess einzubeziehen, sind wir bereit, den Druck gemeinsam, solidarisch und entschlossen zu erhöhen.“ Gleichzeitig betont er: „Besonders hervorzuheben ist, dass der gesamte Prozess bei Stabilus unter enger Einbindung des Betriebsrats und der IG Metall erfolgt – und unter Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen.“

Innerhalb eines Jahres wurden in der Autobranche rund 51.500 Jobs abgebaut. Das sind fast sieben Prozent der Arbeitsplätze, ergab eine Analyse auf Grundlage von Daten des Statistischen Bundesamtes.