In Dänemark sind erneut Drohnen im Luftraum eines Flughafens gesichtet worden. Der Flughafen in Aalborg sei deshalb geschlossen worden, sagte ein Sprecher des Flughafens am späten Mittwochabend. Von der Schließung seien mehrere Flüge betroffen, hieß es. Ankommende Flüge wurden auf andere Flughäfen umgeleitet.
Die dänische Polizei teilte mit, die Drohnenaktivität ähnle dem Vorfall, der wenige Tage zuvor den Flugverkehr am Flughafen Kopenhagen für vier Stunden lahmgelegt hatte. Auch die Streitkräfte des Landes seien betroffen, da der Flughafen Aalborg auch als Militärbasis genutzt werde, hieß es weiter.
Den Beamten zufolge wurde mehr als eine Drohne gesichtet – wie viele es genau waren, konnten sie nicht sagen. Um Mitternacht hätten sich weiterhin Drohnen über dem Flughafen befunden. Deren Größe lasse sich noch nicht einschätzen, man erkenne sie mit ihren Lichtern aber vom Boden aus. Später hieß es, dass es keine Drohnen mehr im Luftraum über dem Flughafen gebe. Eine Gefahr für Flugpassagiere oder Anwohner habe nicht bestanden.
Es sei unklar, wer hinter der Drohnenaktivität stecke, schrieb die Zeitung Jyllands-Posten unter die Berufung auf die Polizei. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um Amateurbetreiber handle. Nach Angaben der Polizei wurden auch Drohnensichtungen bei den Flughäfen der dänischen Städte Esbjerg, Sønderborg und Skrydstrup gemeldet. Die Meldungen würden von Beamten überprüft.
Dänemark spricht von Angriff auf die kritische Infrastruktur
Am späten Montagabend waren die Flughäfen in Kopenhagen und Oslo nach Drohnensichtungen für mehrere Stunden geschlossen worden. Rund 100 Flüge wurden gestrichen. Zehntausende Passagiere waren von Beeinträchtigungen betroffen. Die Regierung stufte den Vorfall als den bisher schwerwiegendsten Angriff auf die kritische Infrastruktur des Landes ein und legte einen Zusammenhang mit Russland nahe.
© Lea Dohle
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Der Flughafen in Aalborg ist weitaus kleiner als der dänische Hauptstadtflughafen. Der Flughafen-Website zufolge sollte der letzte Flug aus Kopenhagen dort eigentlich um 23.50 Uhr ankommen, der erste Flieger zurück in die Hauptstadt sollte am nächsten Morgen planmäßig um 6.20 Uhr abheben.
Die Drohnensichtungen folgen auf eine Reihe von Störungen an europäischen Flughäfen in den vergangenen Tagen. Ein Cyberangriff am vergangenen Freitag legte Check-in- und Boarding-Systeme lahm. Dies beeinträchtigte den Betrieb an den Flughäfen London-Heathrow sowie in Berlin und Brüssel.
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