„Befürchtungen eingetreten“
Tankstellen auf der Krim haben kein Benzin mehr
25.09.2025, 09:55 Uhr
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Die ukrainischen Angriffe auf russische Ölraffinerien führen zu Versorgungsengpässen bei Benzin. Besonders betroffen soll aktuell die Krim sein. Die Befürchtungen von Einwohnern und Unternehmen seien eingetreten, berichtet ein Aktivist.
Auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim gibt es offenbar massive Probleme bei der Benzinversorgung. Das berichtet Radio Free Liberty unter Berufung auf einen lokalen Menschenrechtsaktivisten von der Kampagne „Liberate Crimea“.
Angeblich ist das gesamte Benzin aus den Tankstellen verschwunden – sogar die teuerste Sorte. „Was die Krimbewohner befürchtet haben, ist eingetreten. An den Tankstellen gibt es kein Benzin mehr, viele Tankstellen schließen sogar ganz, um ihren Mitarbeitern nicht unnötig Gehälter zahlen zu müssen. Der beginnende Benzinmangel hat sowohl die einfachen Krimbewohner als auch die Unternehmen getroffen“, so ein Aktivist.
Staatliche Unternehmen würden zumindest einen Mindestbedarf an Gutscheinen erhalten, sagt der Menschenrechtsaktivist. Auf den Straßen seien deutlich weniger Autos unterwegs. Die Situation habe sich mehrere Tage lang zugespitzt und dann am Mittwoch ihren Höhepunkt erreicht.
Ukraine erzielt „messbare Ergebnisse“
Auch die Aktivisten von „Crimean Wind“ berichten von Engpässen. Auf ihrem Telegram-Kanal sind diverse Bilder von Tankstellen aus Sewastopol und Simferopol zu sehen, auf denen an den Preismasten unter anderem das 95er-Benzin nicht mehr angeboten wird. An Zapfpistolen sind Zettel mit der Aufschrift „nicht anfassen“ angebracht.
Bei einer der Tankstellen auf den Bildern gibt es zwar noch die teuerste Sorte AI-100, jedoch zu einem stark gestiegenen Preis. Weitere Kanäle berichten von langen Schlangen an Tankstellen, die noch Benzin vorrätig haben.
Die ukrainischen Streitkräfte hatten in den vergangenen Monaten diverse russische Ölraffinerien bei Luftangriffen empfindlich getroffen. Der Militärexperte Oberst Reisner sagte bei ntv, es gebe erstmals „messbare Ergebnisse“ durch Attacken der Ukraine. Verschiedene Quellen gehen davon aus, dass rund 20 Prozent der gesamten Kapazität der russischen Ölraffinerien brachliegen.