Deutschland-Vergleich

Giftköder-Ranking: So gefährlich ist Bremen für Hunde

25.09.2025 – 09:59 UhrLesedauer: 2 Min.

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Gassi-Runde im Park: Deutschlandweites Giftköder-Ranking zeigt alarmierende Zahlen aus Bremen (Symbolbild). (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON/imago)

Leckerlis mit Rasierklingen oder mit Gift präpariert: Bremen belegt in einem Ranking einen traurigen Top-Platz.

Erst am Mittwoch gab es wieder einen Alarm in Bremen: Ein Hund hatte eine „breiige Substanz“ im Gebüsch unweit des Wehrwegs entdeckt und gefressen. Rund 90 Minuten später habe der Hund „Symptome wie unsicheres Gangbild, Appetitlosigkeit, Apathie, kurze Ohnmacht“ gezeigt, schreibt ein Nutzer der Hunde-App Dogorama. „Nach Erbrechen und Entleerung des Darms in der Klinik hat sich der Kreislauf wieder stabilisiert.“

Die Meldung ist leider kein Einzelfall. Am 8. September wurden mit Holzspießen präparierte Würste in einem Garten in Hemelingen entdeckt. Eine Woche später meldete ein Dogorama-User in Horn-Lehe, dass Innereien, gespickt mit Metallstiften, gefunden worden sind.

Dogorama hat die Meldungen der vergangenen Jahre für 30 Städte ausgewertet und ein Giftköder-Ranking erstellt. Bremen schafft es auf den traurigen Rang 10 mit 213 Funden seit 2021. Allein in den vergangenen 365 Tagen sind 36 Meldungen dazugekommen. „Giftköder sind inzwischen ein bundesweites Problem, das Millionen Hundebesitzer betrifft“, sagt Jan Wittmann, Gründer von Dogorama. „Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Bedrohung für Hunde nimmt nicht ab – sie verschärft sich.“

Im Startjahr der App seien ab Juli 2021 in Bremen insgesamt 19 Meldungen registriert worden, sagt Wittmann auf Anfrage des „Weser Kuriers“. Im Jahr 2022 stieg die Zahl auf 59 an, 2023 wurden 66 Funde gemeldet. Für das Jahr 2024 sind 48 Funde verzeichnet worden und im aktuellen Jahr sind bislang 25 Meldungen eingegangen.

Die Funde werden von den Nutzern der App selbstständig eingetragen, meist mit Foto und konkreter Ortsangabe. Die App prüft die Angaben, kann aber keine toxikologische Untersuchung bieten. Dies könne nur durch Tierärzte oder die zuständigen Behörden geschehen, so Wittmann. Bestätigt die Polizei einen Giftfund, wird dies in der App angezeigt.

Absoluter Spitzenreiter im deutschlandweiten Ranking ist Berlin mit insgesamt 1.336 Funden seit App-Start. Allein in den vergangenen 365 Tagen sind 289 Funde dazugekommen, heißt es auf der Internetseite der App. Dahinter folgen Hamburg (850 Funde) und München (539 Funde).