Jetzt, da Powell erfolgreich ist, spricht er gerne über seine Begeisterung für seinen Job. „Es ist cool“, sagt er. (Glen Powell liebt das Wort „cool“.) „Ich wollte diesen Beruf schon seit meiner Kindheit ausüben, er ist großartig.“ Anfang dieses Jahres war er in London und besuchte den Set eines Films, den Tom Cruise mit dem Regisseur Alejandro González Iñárritu drehte. Es war der Tag, an dem der Regisseur David Lynch verstarb, und Powell war dabei, als Cruise und Iñárritu alle zu einer Schweigeminute versammelten. „Sie sprachen über Lynchs Karriere. Das war kurz vor Beginn des Drehtages. Sie sagten: ‚Können wir darüber sprechen, was für ein großartiger Mensch dieser Mann war und was er in Sachen Film erreicht hat? Wir haben die Ehre, einen Film drehen zu dürfen, lasst uns also über diesen Mann sprechen.‘ Ich dachte mir: ‚Was für eine coole Sache.‘“ Powell zufolge sei Josh Brolin, sein Co-Star aus „The Running Man“, ebenso positiv gestimmt und dankbar. Er soll sich beim Dreh einen Moment Zeit genommen haben, um alle um ihn herum daran zu erinnern, wie glücklich sie sich schätzen können, das zu tun, was sie lieben. „Ich finde es wirklich cool, wenn Menschen, die ich mag und respektiere, kurz auf die Pause-Taste drücken und sagen: ‚Das hier ist unglaublich. Ich möchte nur, dass ihr das begreift.‘ Wenn ein Filmstar das tut – wenn jemand von diesem Kaliber auf Pause drückt und sagt: ‚Hey, das ist großartig. Denkt einfach daran: Das ist großartig.‘“

Brolin hingegen erzählt eine Geschichte darüber, wie Powell sich auf eine Szene vorbereitete, die sie gemeinsam drehen sollten. „Glen sitzt da und schlägt immer wieder mit der Faust auf seinen Oberschenkel, und ich denke mir: ‚Verdammt, mach mal halblang, Mann.‘ Aber er ist voll dabei! So kommt er in den richtigen Geisteszustand für die Rolle. Und das kann peinlich sein.“ Auf den ersten Blick, so Brolin, könne so etwas bei Filmen wie „The Running Man“ oberflächlich wirken – es sei schließlich nichts, worüber man nervös werden müsste. „Man denkt sich: ‚Hey, Mann, es ist nur ‚The Running Man‘, entspann dich.‘ Verstehst du? Aber so ist er nicht. Und er weigert sich, das zu tun. Und es ist mir egal, ob du jeden Morgen kalt badest, es ist mir egal, was es ist. Ich will nur sehen, dass du dir selbst beweist, dass du wirklich dabei bist.“

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Powell symbolisiert die Dilemmata moderner Männlichkeit

Eines Morgens holen mich Powell und sein Fahrer in meinem Hotel in Glasgow ab. Auf dem Weg zum Frühstück passieren wir Drehorte für den Film von J. J. Abrams, den Powell gerade dreht. Er erzählt mir, dass er kürzlich Verhandlungen mit seinem Heimatstaat geführt habe, um dort Filmproduktionen zu erleichtern. „Es gibt ein paar Punkte in der Vereinbarung, die ich noch ändern möchte, aber Texas hat gerade ein umfangreiches Filmförderprogramm verabschiedet“, sagte er. Ich fragte Powell, ob er sich selbst in die Rolle des Hollywood-Botschafters von Texas gewählt habe oder ob er um Hilfe gebeten worden sei. „Ich ging schon zum Kapitol, als ich 16 oder 17 Jahre alt war, um über mögliche Anreize für Filmdrehs zu sprechen.“ Aber, so sagt er, „erst jetzt habe ich das Gefühl, dass ich einer von vielleicht vier oder fünf Leuten bin, die Texas in Hollywood vertreten, und dass sie jetzt sagen: ‚Hey, wir brauchen dich. Du bist es.‘ McConaughey, Woody, Owen. Es gibt nicht so viele von uns.“ Das Auto hält vor einem Restaurant im Osten der Innenstadt von Glasgow. Als wir eintreten und die Restaurantmitarbeiter:innen Powell sehen, kichern sie deutlich vernehmbar. Wir setzen uns und schauen in die Speisekarte. „Würde es Sie stören, wenn ich eine Sonderbestellung aufgebe?“, fragt Powell die Bedienung.