Seniorin handelt geistesgegenwärtig

92-Jährige überlistet Telefonbetrüger – Polizei lobt

25.09.2025 – 15:53 UhrLesedauer: 2 Min.

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Ein anonymer Anruf (Symbolbild): Eine Seniorin aus Bremen trickste die Betrüger kurzerhand aus. (Quelle: IMAGO/Fotostand / K. Schmitt)

Ein Schockanrufer hat bei einer 92-Jährigen vermeintlich leichtes Spiel. Doch als zwei Männer die Beute abholen wollen, klicken die Handschellen.

In Bremen hat eine 92 Jahre alte Frau Telefonbetrüger ausgetrickst – die Polizei konnte am Ende zwei Tatverdächtige festnehmen.

Wie die Beamten mitteilten, erhielt die Seniorin am Mittwochnachmittag einen beunruhigenden Anruf: Am anderen Ende der Leitung behauptete ein Mann, dass die Tochter der 92-Jährigen einen schweren Unfall verursacht habe und eine hohe Bargeldsumme als Kaution notwendig sei.

Womit der Anrufer nicht gerechnet haben dürfte: Die Tochter befand sich zu diesem Zeitpunkt im selben Haus wie die 92-Jährige. Die Seniorin erkannte den Betrugsversuch, die Tochter alarmierte die Polizei. Die 92-Jährige spielte das Spiel der Betrüger aber zum Schein mit – und trickste den Anrufer aus.

Am Abend erschienen dann zwei Unbekannte vor der Anschrift der Seniorin, um das Geld abzuholen. Doch dann klickten die Handschellen: Die zuvor alarmierten Polizisten hatten sich bereits in Position gebracht und nahmen die beiden 30 Jahre alten Ukrainer fest. Die Staatsanwaltschaft ordnete Untersuchungshaft an.

Betrugsmaschen mit Schockanrufen sind weit verbreitet und treffen meist Senioren. In vielen Fällen zahlen die arglosen Menschen das Geld, um ihren vermeintlich in Not geratenen Bekannten zu helfen – so etwa im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt: Ebenfalls am Mittwoch übergab eine Seniorin nach einem Schockanruf 130.000 Euro an Betrüger, wie die Polizei mitteilte. „Wie bei solchen Straftaten üblich, holte ein Mittelsmann das Geld direkt zu Hause bei der Geschädigten ab“, so die Ermittler.

Die Polizei rät, sich niemals am Telefon unter Druck setzen zu lassen und im Zweifelsfall aufzulegen. Geld oder Wertsachen sollten niemals an Unbekannte übergeben werden. Vielmehr empfehlen die Beamten, bei den vermeintlich betroffenen Angehörigen selbst nachzufragen, ob alles in Ordnung ist. „Die Behandlung von Unfallopfern ist niemals von einer sofortigen Geldzahlung abhängig“, betont die Polizei.