Bis zu 240.00 Euro

So unterschiedlich teuer ist Dresdens Gedenken am 13. Februar

25.09.2025 – 19:41 UhrLesedauer: 1 Min.

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Menschenkette vor der Frauenkirche im Februar 2025: Die jährlichen Veranstaltungen der Stadt umfassen neben der Menschenkette auch dezentrale Gedenkakte, Festakte und Begleitprogramm. (Quelle: IMAGO/Matthias Schumann)

Die Kosten für das jährliche Erinnern an die Bombardierung 1945 schwanken deutlich. Prominente Gäste und internationale Kongresse treiben die Ausgaben in die Höhe.

Dresden erinnert jedes Jahr am 13. Februar an die Bombardierung der Stadt 1945 als Folge des von NS-Deutschland entfesselten Krieges. Die Kosten dafür schwanken erheblich: Während die Stadt 2022 33.470 Euro ausgab, kostete das Gedenken zum 75. Jahrestag 2020 fast 240.000 Euro.

Das geht aus einer Antwort von OB Dirk Hilbert (FDP) auf eine Anfrage der Stadträtin Elli Martius hervor. Die SPD-Politikerin hatte nach Zuständigkeiten und Kosten gefragt. Sie verwies dabei auf „kontroverse Diskussionen“ in der Stadtgesellschaft über Charakter und Ausgestaltung des Gedenkens sowie „zunehmende Kritik“ an der bisherigen Form.

Auf die Frage nach dem Umgang mit Instrumentalisierungsversuchen nennt Hilbert mehrere Maßnahmen: 2021 führte die Stadt ein Werkstattverfahren durch. Daraus entstand ein Beirat für Erinnerungskulturen, den der Stadtrat 2022 berief.

Im Beirat sitzen laut Hilbert die TU Dresden, alle Stadtratsfraktionen sowie Vereine und Initiativen. Das Gremium verfüge über kein eigenes Budget.

2020 kamen Bundespräsident Steinmeier und der Herzog von Kent zum 75. Jahrestag. Die Stadt organisierte einen internationalen Kongress. 2021 wich Dresden coronabedingt auf eine digitale Menschenkette aus. Kostenpunkt: 90.000 Euro.

Instrumentalisierungsversuchen könne durch eine „auf Fakten basierte“ Erinnerungskultur entgegengewirkt werden, meint der OB. Er verweist aber auf die Versammlungsfreiheit, die „unabhängig von der politischen Konnotation“ gelte.