FERNSEHER & SMART-TVS 25. September 2025 um 16:44 Uhr
Der Philips OLED950 ist das neue Topmodell unter den Ambilight TVs. Unser Test in Labor und Praxis zeigt: Der teuerste ist er allemal – nicht aber der beste, weil…
Philips 65OLED950 im Test
Testnote 1,3
sehr gut
Leserwertung
Noch keine Bewertungen
Design und Verarbeitung
1,0
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Bild phänomenal, Ton ok und schönes Ambilight – der Philips OLED950 ist ein Top-Fernseher, kann sich aber nicht vom OLED910 absetzen.
Mit seiner herausragenden Bildqualität ist der Philips OLED950 zweifellos ein sehr guter Fernseher. Brillanz und Dynamik setzen Maßstäbe, schon normales TV-Programm lässt der OLED950 beeindruckend lebendig aussehen. Allerdings kann das der Philips OLED910 fast genauso gut, die Unterschiede durch die aufwändigere Bildverarbeitung mit Doppel-Prozessor im 950er sind marginal. Außerdem liefert der 950er zwar gute Klangqualität, kann in diesem Punkt aber nicht an seinen günstigeren Bruder heranreichen. In der Summe schneidet er daher etwas schlechter ab – bei deutlich höherem Preis.
Das hat uns gefallen
- Sehr brillantes Bild mit perfektem Kontrast
- Gute Klangqualität
- Lückenloses Streaming-Angebot dank Google TV
- Vierseitiges Ambilight
Das hat uns nicht gefallen
- Keine USB-Aufnahmefunktion
- Aufpreis zum OLED910 lohnt kaum
- Der Philips OLED950 ist das neue Top-Modell unter den Ambilight TVs
- Das Ambilight leuchtet an allen vier Kanten der Rückseite
- OLED-Bildschirm mit zusätzlicher Leuchtschicht für besonders helle Bilder
- Zusätzlicher Video-Prozessor für optimale Bildvararbeitung
- Bis zu 144 Hertz für Gaming
- Android mit Google TV und allen gängigen Streaming-Apps
- Das 65-Zoll-Modell 65OLED950 kostete zum Testzeitpunkt 3.199 Euro
Gerade erst zeigte Philips seinen neuen Vorzeige-Fernseher auf der IFA 2025 in Berlin, wir haben ihn jetzt bereits im Test. Das Flaggschiff unter den Ambilight-TVs wendet sich an Film-Enthusiasten und leidenschaftliche Gamer mit höchsten Ansprüchen an die Bildqualität. Kann er sich gegen die derzeit besten Fernseher LG OLED G5 und Samsung S95F behaupten? Und wie hebt es sich vom günstigeren Schwestermodell Philips OLED910 ab? Unser Test fördert überraschende Erkenntnisse zutage.
Der Philips OLED950 erregte im Test mit seinem extrem brillanten Bild plus vierseitigem Ambilight Aufmerksamkeit. (Quelle: Netzwelt)
Philips OLE950: Nur zwei Bildschirmgrößen zur Wahl
Während bei anderen Fernsehern oft eine ganze Reihe unterschiedlicher Bildschirmgrößen zur Wahl stehen, sind es beim Philips OLED950 nur zwei vergleichsweise große Varianten: 65 Zoll mit 164 Zentimetern und 77 Zoll mit 190 Zentimetern Bildschirmdiagonale. Letzterer empfiehlt sich für größere Sitzabstände um 4 Meter, der kleinere für etwa 3 bis 3,5 Meter. In der Größe trat er als 65OLED950 zum Test an.
Für seinen neuen Top-Fernseher greift Philips beim Bildschirmlieferanten LG Display selbstverständlich ganz oben ins Regal und wählt einen OLED-Bildschirm der neuesten Generation mit zusätzlicher Leuchtschicht. Der verspricht höhere Maximalhelligkeit bei geringerem Stromverbrauch und kommt zum Beispiel auch im LG OLED G5 sowie im hauseigenen Schwestermodell OLED910 zum Einsatz. Dem OLED950 spendiert Philips aber noch einen zusätzlichen Videoprozessor, um die bestmögliche Bildqualität und die maximale Leistung aus dem Panel herauszukitzeln. Philips nennt das Prozessoren-Gespann „P5 AI Dual Engine“.
Technik-Info OLED und RGB-Tandem-OLED
OLED ist die Abkürzung für organische LEDs, das wiederum sind Leuchtdioden aus Kohlenstoffverbindungen. Stellt Euch ein superfeines Gitter aus Leiterbahnen und Schaltern (Transistoren) vor, über die gesamte Bildschirmfläche ein Raster aus 32 Millionen Elementen (3840 x 2160 Bildpunkte x 4 Subpixel in rot, grün, blau und weiß). Die ist mit der organischen Leuchtsubstanz überzogen. Wo einer der Transistoren den Strom freigibt, leuchtet ein Bildpunkt. Über die Stromstärke kann der Bildschirm für jedes Pixel präzise die erforderliche Helligkeit regeln. Abgeschaltete Pixel zeigen perfektes Schwarz – das ist die große Stärke von OLED-Bildschirmen. In den RGB-Tandem-OLEDs arbeiten insgesamt vier statt drei Leuchtschichten.
Funkelnde Sterne vor dunklem Hintergrund zählen zur Paradedisziplin von Top-Fernsehern wie dem Philips OLED950. (Quelle: Netzwelt)
Bildqualität: So gut ist der Philips OLED950 im Test
Die Vorzüge dieses Displays sind auf den ersten Blick erkennbar: So brillante und farbstarke Fernsehbilder sieht man nur auf den besten TV-Modellen des Marktes. Im Standard-konformen Filmmaker-Modus gab der Philips OLED950 in unserem Test die Farben zwar nicht ganz so akkurat wie etwa der LG OLED G5 wieder, Abweichungen sind aber nur im direkten Vergleich erkennbar. Für sich betrachtet, zeigt auch der Philips Gesichter mit unverfälschten und natürlichen Hauttönen oder zum Beispiel Fußballrasen weder zu giftig noch zu blass grün.
OLED-Fernseher im Test: Technische Daten der Top-Modelle
Normale Fernsehprogramme unterfordern aktuelle Top-Fernseher vom Schlage eines Philips OLED950 und sehen im Vergleich zu den besten Streaming-Inhalten oder zu Filmen von UHD-Blu-ray-Disc fahl und trüb aus. Da kann der Phillips bei Bedarf etwas bei Helligkeit und Kontrast nachhelfen, ohne dass die Bilder gleich unnatürlich knallig aussehen (siehe Tipps unten). Auch, ob und wie der Fernseher Bewegungsabläufe glättet, ist ebenfalls ganz nach Geschmack einstellbar. In jedem Fall bleibt die enorme Bildschärfe selbst in schnellen Bewegungen erhalten.
Bereits herkömmliche Fernsehprogramme sehen auf dem Philips OLED950 außergewöhnlich gut aus. (Quelle: Netzwelt)
Der OLED950 kitzelt noch mehr heraus
Auch das ist typisch für Top-Fernseher: Seine Stärken spielt der Philips OLED950 erst mit HDR-Inhalten aus. HDR steht für High Dynamic Range und damit für Filme, Serien und Spiele, die mehr Farben und einen größeren Kontrastumfang enthalten – im Bild können also tiefes Schwarz in schattigen Szenen gleichzeitig mit gleißenden Lichtern auftreten. Da erreichte der Philips mit fast 2.200 Candela pro Quadratmeter ein ähnlich hohes Niveau bei der Maximalhelligkeit wie die stärksten Konkurrenten LG OLED G5 und Samsung S95F.
Aber da geht noch mehr: In kurzzeitigen Helligkeitsspitzen etwa in Explosionen erreichte der OLED950 knapp 4.000 Candela pro Quadratmeter. Das schafften bislang nur zwei andere Fernseher in unseren Tests: Der riesige TCL C9K und der Philips OLED910. Exklusiv hat der OLED950 darüber hinaus eine Funktion, die kleinste Lichtpunkte und Spiegelungen noch mehr glänzen lässt: Im Menü heißt das „Spiegelnde Hervorhebung“ oder „Specular Highlights“ und wirkt geradezu magisch: Ob glänzende Halskette oder Mondsichel am dunklen Himmel – das Glitzern und Leuchten gibt den Bildern einen extra Kick. Allerdings sollte man es bei der niedrigsten Einstellung belassen, damit die Bilder nicht unnatürlich nachgeschärft aussehen.
Wenn es sein muss, kann der Philips OLED950 extreme Helligkeit darstellen. (Quelle: Netzwelt)
Bildeinstellungen: Tipps für den Philips OLED950
Wir hatten es oben bereits angedeutet und prinzipiell ist das bei jedem Fernseher der Fall: Die Bilddarstellung hängt von den Einstellungen im Menü ab. Und da bietet der Philips OLED950 besondere Optionen. Wer nach der ersten Inbetriebnahme alles unangetastet lässt, sieht etwas kühle und rosige, aber durchaus gefällige Bilder. Für ein möglichst authentisches Kinoerlebnis oder auch zum Ausreizen der Bildschirmleistung sind einige Änderungen erforderlich:
- KI-Bildeinstellung Filmmaker Mode: Damit sind Farben und Helligkeitsabstufungen perfekt voreingestellt. Diese Wahl ist für alle Programmquellen separat erforderlich und für HDR sowie für Dolby Vision nochmal.
- Ambient Intelligence: Optimierung der Lichtintensität schaltet den Lichtsensor ein, der die Bildschirmhelligkeit gut an die Umgebung anpasst. Die beiden Schalter darunter aktivieren die Anpassung dunkler Bereiche und der Farben an das Umgebungslicht – im Test funktionierte das dezent und gut. Die unterste Option zur HDR-Anpassung bleibt besser abgeschaltet.
- Kontrast: Helligkeit – Spitzenhelligkeit: Damit entfesselt der Bildschirm seine ganze Leistung, für SDR-Inhalte ist die Einstellung „Mittel“ sehr gut, für HDR ist „Maximum“ vorgegeben.
- Kontrast: Kontrastverstärkung – Kontrastoptimierer: Adaptive KI verstärkt bei normalen TV-Programmen die Tiefenwirkung, ohne Kontraste zu hart aussehen zu lassen
- Kontrast: HDR-Steuerung – HDR Tonemapping (nur bei laufendem HDR-Material): Die Einstellung Adaptive KI verhindert, dass hellste Bildbereiche überbelichtet aussehen.
- Kontrast: HDR-Steuerung – Spiegelnde Hervorhebung (nur bei laufendem HDR-Material): Verstärkt Glanzlichter, in der Einstellung „Minimum“ ohne störende Nebenwirkungen.
- Farbe: Hier bleiben am besten alle Einstellungen unberührt.
- Bewegung: Bewegungseinstellungen – Film oder Gleichmäßig, damit glättet der Fernseher ruckelige Bewegungen.
Die Menüeinstellung „Spiegelnde Hervorhebung“ gibt es bislang nur beim Philips OLED950: Sie lässt kleine Glanzlichter intensiver strahlen: Am einsamen Stern im linken Bildviertel sowie an der Mondsichel ist das gerade zu erkennen, am Scheinwerfer in der Bildmitte nur zu erahnen.
Stromverbrauch: Nicht mehr als bei günstigen LCDs
Typisch für OLED-Fernseher ist der extrem schwankende Stromverbrauch. Laut EU-Messung sind es 112 Watt im Normalbetrieb und 163 Watt bei HDR, das entspricht der Energieeffizienzklasse G. In der Praxis kann es auch deutlich weniger sein, im Test waren es im Normalbetrieb je nach Bildinhalt um 70 Watt. Wurde allerdings mit HDR die maximale Leistung gefordert, stieg der Verbrauch auf gut 280 Watt an. Gemessen an der Leuchtkraft ist das dennoch nicht viel, ein viel dunklerer und kaum HDR-tauglicher Samsung U8079F zum Beispiel liegt auf demselben Verbrauchs-Niveau.
Tipp: OLED-Lebensdauer
OLED-Fernseher gelten als etwas heikel, etwa weil sich Standbilder oder Senderlogos und Nachrichtenticker auf den Bildschirmen „einbrennen“ können. Das ist kein Thema, wenn ihr diese Maßnahmen beachtet: Ab Werk eingestellte Schutzmaßnahmen wie Pixelverschiebung eingeschaltet lassen, kein stundenlanger Dauerbetrieb als Computermonitor oder mit Videotext. Und ganz wichtig: Im regelmäßigen Betrieb nicht nach dem Ausschalten vom Netz trennen! Der Standby-Verbrauch hält sich mit rund 0,3 Watt in Grenzen, im Standby laufen aber wichtige Regenerations-Phasen für den Bildschirm. Für längere Betriebspausen etwa im Urlaub könnt ihr jedoch den Stecker ziehen.
Bei HDR-Wiedergabe (im Bild: Tom Cruise in „Mission Impossible: The Final Reckoning“ auf Amazon Prime Video) kann der Philips OLED950 extreme Lichter sehr intensiv darstellen, sich dabei aber nicht vom OLED910 (vorne rechts) absetzen. (Quelle: Netzwelt)
Klangqualität: Auf Knopfdruck klingt der OLED950 besser
Beim Klang-Test musste der Philips OLED950 Federn lassen. Er ist mit Lautsprechern in der Unterseite bestückt sowie mit einem zusätzlichen Basslautsprecher nebst verstärkenden Passivmembranen in der Rückseite. Damit klingt der Fernseher zwar alles andere als schlecht, bleibt aber hinter den hohen Erwartungen zurück, die das Preisschild wecken. Das gilt um so mehr, weil der günstigere Philips OLED910 mit seiner fest unter dem Bildschirm montierten Soundbar von Bowers & Wilkins klar besser klingt. Auch hier finden sich im Menü sehr gute Optionen, um die bestmögliche Klangqualität herauszukitzeln: Von den unterschiedlichen Voreinstellungen gefiel im Test der Klangmodus „Unterhaltung“ am besten. Nach der Wahl des Klangmodus ist im Ton-Menü die „Raumkalibrierung“ einen Versuch wert: Nach dem Start gibt der Fernseher Rauschsignale von sich und erfasst über das Mikrofon in der Fernbedienung deren Klang in der jeweiligen räumlichen Umgebung. Anhand dieser Messung nimmt er dann selbst korrigierende Einstellungen vor. Im Test führte das zu etwas härterer, aber auch merklich klarerer Sprachwiedergabe.
Darüber hinaus ist eine Anpassung an das individuelle Hörvermögen möglich. Dazu führt der Fernseher eine gut auf dem Bildschirm erklärten Gehörtest durch und kompensiert im Anschluss zum Beispiel altersbedingte Hörschwäche bei hohen Frequenzen. Das hilft spürbar, ohne für andere Menschen unangenehm oder schlecht zu klingen. Ihr habt Lust auf Raumklang? Dann muss es nicht unbedingt eine Soundbar sein. Steht der Fernseher auf einem Sideboard ist dafür ohnehin kaum Platz, weil die TV-Füße so niedrig sind. Mit dem OLED950 könnt ihr aber per WLAN zusätzliche Raumklangboxen koppeln. Das funktioniert über DTS Play-fi, passende Lautsprecher gibt es etwa von Philips und Loewe.
Der Philips OLED950 kann mit einem Gehörtest zum Beispiel altersbedingten Hörschwächen entgegenwirken. (Quelle: Netzwelt)
Anschlüsse: Für gut ausgestattete Gamer bietet der OLED950 zu wenig
Auf der Rückseite des Philips OLED950 findet sich das beinahe übliche Arsenal an Anschlüssen in zwei Gruppen: Eine mit Anschlüssen etwa für die Antenne, an die man nach der Inbetriebnahme kaum noch ran muss. Die weisen nach unten, so dass die Kabel leicht zu bändigen sind. Eine zweite Gruppe ist seitlich einfach erreichbar, etwa um mal eine Kamera oder einen USB-Stick zur Fotowiedergabe anzuschließen.
- TV-Empfang: Für Antenne und Kabelfernsehen gibt es einen kombinierten Anschluss, einen weiteren für Satellitenempfang.
- HDMI: Der Philips hat vier HDMI-Eingänge, aber nur zwei davon können die volle UHD-Auflösung mit bis zu 144 Hertz und mit variablen Bildraten verarbeiten (HDMI-2.1). Einer ist gleichzeitig der Audio-Ausgang (eARC), so dass nicht zum Beispiel Konsole, Gaming-PC und Soundbar gleichzeitig optimal anschließbar sind.
- USB: Zur Wiedergabe von Videos und Fotos auf USB-Speichern sind zwei USB-Anschlüsse vorhanden. TV-Aufnahmen per USB sind nicht möglich.
- Optischer Ausgang: Dieser digitale Audioausgang ist für ältere Heimkino-Anlagen ohne HDMI praktisch sowie für Funk-Kopfhörer und für Sender für Hörgeräte.
- Netzwerk und WLAN: Der OLED950 bietet über Internet-Router Zugang zu Streaming-Angeboten. Mehr dazu weiter unten.
- Kopfhörer: Philips-Fernseher gehören zu den wenigen aktuellen Modellen mit Anschluss für kabelgebundene Kopfhörer. Ist der in Betrieb, sind die TV- Lautsprecher stumm.
- Bluetooth: Ein Bluetooth-Kopfhörer lässt sich ebenfalls koppeln. Anschließend muss im Menü die Tonausgabe auf „Kabelgebundener Kopfhörer“ (!) umgeschaltet werden.
Schönes Extra für Kopfhörer-Wiedergabe: Der Philips OLED910 kann dafür den Ton mit Dolby-Atmos-Raumklang versehen. Damit scheinen die Klänge weniger als sonst mitten aus dem Kopf zu kommen, stattdessen verlagert sich die Abbildung etwas nach vorne. Das klappt mit jedem Kopfhörer-Modell.
Der Philips OLED950 kann Kopfhörer mit Dolby Atmos Raumklang versorgen – ganz unabhängig vom Fabrikat und Modell. (Quelle: Netzwelt)
Smart TV: Der OLED950 ist ein Android-Fernseher mit Google TV
Der Philips OLED950 arbeitet mit dem Android-TV-Betriebssystem (Version 14) mit dem Google TV Google TV Startbildschirm. Der zeigt aktuelle Film- und Serienempfehlungen sämtlicher großer Anbieter inklusive klassischer Fernsehsender. Außerdem sind die Schaltflächen installierter Apps zu sehen, die lassen sich leicht umsortieren, löschen und um andere Apps ergänzen. Neben den Mediatheken der Fernsehsender und YouTube sind für nahezu alle gefragten Streaming-Angebote die entsprechenden Apps verfügbar, zum Beispiel:
Die App des Sat-Betreibers HD+ ist ebenfalls verfügbar, so dass sich die HDTV-Programme der großen Privatsender ohne teures Entschlüsselungsmodul anschauen lassen. Damit sind praktisch alle wünschenswerten Apps auf dem Philips OLED950 installierbar. So fehlt zum Beispiie bislang nur auf den Android-TVs von Sony zu haben ist sowie auf diversen anderen Plattformen. Kompatible Apps sind alternativ am Smartphone nutzbar, dann kann der Fernseher per Fingertipp auf das Chromecast-Symbol die Wiedergabe übernehmen. Von Apple-Geräten klappt zusätzlich die direkte Wiedergabe per AirPlay. Zum Pflichtprogramm der Android-Fernseher gehört zudem der Google Assistant samt Spracheingabe über das Mikrofon in der Fernbedienung. Freihändige Steuerung auf Zuruf ist nicht vorgesehen, im Fernseher selbst sind keine Mikrofone eingebaut.
Der Startbildschirm des Philips OLED950 ist typisch Google TV mit großer Streaming-Empfehlung und Schaltflächen für weitere Inhalte und Apps. (Quelle: Netzwelt)
Bedienung: Im Alltag weitgehend problemlos
Wenige Überraschungen boten sich im Test bei der Bedienung des Philips OLED950: Da ähnelt er anderen aktuellen Fernsehern mit Android-Betriebssystem und Google TV. Außerdem hat Philips den Ablauf zur Inbetriebnahme und die Menüstruktur für die Einstellungen etwas verschlankt und vereinfacht. Der Startbildschirm zeigt die gewünschten Apps sowie Schaltflächen für herkömmliches Fernsehen und für externe Zuspieler. Nicht bereits vorinstallierte Apps lassen sich unkompliziert aus dem Google Play Store laden. Außerdem gibt es eine App mit der Bedienungsanleitung, leider ohne Illustrationen und ohne Sprungmarken in die jeweils gesuchten Menübereiche. Da ist es praktischer, die komplette Anleitung von der Philips-Webseite als PDF auf ein Smartphone oder Tablet zu laden.
Um Ordnung ins Senderchaos zu bringen, könnt ihr beim Philips OLED950 einfach eine Favoritenliste anlegen. (Quelle: Netzwelt)
Fernbedienung: Mit Licht & praktischer Doppelbelegung
Die Fernbedienung des OLED950 ist die gleiche wie beim OLED910, was deren Vorzüge keinesfalls schmälert. Mit wenigen Tasten ist sie recht übersichtlich, dennoch gibt es Farbtasten für den Videotext – die zum Beispiel bei LG und Samsung fehlen. Sogar eine 10er-Tastatur hat Philips raffiniert versteckt: Mit einem Druck auf die mittig angeordnete 123-Taste leuchten die Ziffern unter den Steuertasten für das Menü auf. So bringt Philips handliche Abmessungen und direkte Programmwahl unter einen Hut.
Auf eine Beleuchtung der übrigen Tasten hat Philips verzichtet. Bei den beiden Hebeln für Lautstärke und Programmwechsel stört das nicht, die lassen sich mit dem Daumen leicht ertasten. Batteriewechsel entfallen, die Fernbedienung hat einen eingebauten Akku. So genügen ab und zu ein paar Minuten an einem USB-C-Kabel. Weit oben liegt in der Mitte die Sprechtaste für das Google-Assistant-Mikrofon, noch darüber eine extrabreite Taste für das Ambilight.
Die Fernbedienung des Philips OLED950 sieht gut aus, liegt gut in der Hand und bewährt sich in der Praxis. (Quelle: Netzwelt)
Ambilight: Rundum passend zu den laufenden Bildern
In der Rückseite des Philips OLED950 sind insgesamt 144 LEDs eingelassen. Die ändern ihre Farbe und Helligkeit passend zum laufenden Bild, so dass die Wand hinter dem Fernseher das Bild schemenhaft fortsetzt – ein immer wieder sehenswerter Effekt, den es so nur bei Philips gibt. Die Besonderheit im Vergleich zu günstigeren Ambilight-TVs: Das Effektlicht leuchtet nicht nur rechts, links und oben in der Rückwand sondern zusätzlich auch unten. Bei Wandmontage kommt die untere LED-Reihe besonders gut zur Geltung. Sollte deren Licht auf deinem Sideboard stören, lässt sie sich im Menü abschalten. Da finden sich für das Ambilight noch etliche weitere Einstellmöglichkeiten etwa zur Intensität und zum Tempo der Lichtwechsel. Außerdem lässt sich das Ambilight nicht nur zur TV-Begleitung nutzen:
- Schlaf: Das Ambilight dimmt sich in gewünschter Farbe innerhalb einstellbarer Zeit herunter, auf Wunsch mit sanften Hintergrundgeräuschen.
- Sonnenaufgang: Zur gewünschten Zeit wird das Ambilight langsam heller, zur Weckzeit schaltet sich der Bildschirm mit einem wählbaren Hintergrundbild und auf Wunsch Wetter-Infos zu.
- Lounge: Das Ambilight leuchtet als Stimmungslicht in einer wählbaren Farbe bei abgeschaltetem Bildschirm.
In der Rückseite des Philips OLED950 sind insgesamt 144 Ambilight-LEDs verteilt, oben jeweils zu 3er-Gruppen zusammengefasst. (Quelle: Netzwelt)
Testfazit Philips OLED950: Top Bild & Ambilight – aber teuer
Mit seiner herausragenden Bildqualität ist der Philips OLED950 zweifellos ein sehr guter Fernseher. Brillanz und Dynamik setzen Maßstäbe, schon normales TV-Programm lässt der OLED950 beeindruckend lebendig aussehen. Da kann sich der Philips mit den besten Konkurrenten vom Schlage eines LG OLED G5 messen und hat denen noch das Ambilight voraus. Allerdings ist aus dem eigenen Haus der Philips OLED910 in der Bildqualität nahezu genauso gut, die Unterschiede durch die aufwändigere Bildverarbeitung mit Doppel-Prozessor im 950er sind marginal. Rechtfertigen die den höheren Preis? Eher nicht, denn der günstigere OLED910 klingt obendrein besser. Wer darauf keinen Wert legt, weil womöglich eine Audio-Anlage angeschlossen ist, dürfte eher eine günstigere Alternative erwarten oder eine Bild-optimierte zum gleichen Preis. Doch mit der aktuellen Bepreisung bleibt die Positionierung rätselhaft.
Philips OLED950: Häufige Fragen (FAQ)
Ist der Philips OLED950 besser als der OLED910?
Nein, in der Summe ist der günstigere OLED910 besser. Die Unterschiede in der Bildqualität sind sehr klein, der OLED910 bietet klar den besseren Ton, die Ausstattung ist identisch.
Ist der Philips OLED950 gut für Gaming geeignet?
Mit Blick auf die beiden HDMI 2.1 Anschlüsse eingeschränkt: Für PC und Konsole oder zwei Konsolen ist das zuwenig, wenn gleichzeitig eine Soundbar den Ton verbessern soll. Abgesehen von dieser Einschränkung ist die Eignung sehr gut mit HDMI 2.1 bis 144 Hz inklusive VRR mit AMD Freesync und Nvidia G-Sync. HDR-Games profitieren zusätzlich von der hohen Helligkeit, für wichtige Einstellungen gibt es ein Gaming-Menü mit detaillierten Einstellmöglichkeiten.
Wie hoch ist der Stromverbrauch des Philips OLED950?
Das hängt extrem stark von den Bildinhalten ab sowie von der Umgebungshelligkeit (sofern die ab Werk aktivierte Umgebungs-abhängige Regelung nicht deaktiviert wurde): Bei düsteren Szenen braucht der OLED950 im dunklen Wohnzimmer keine 50 Watt, im Extremfall können es um 300 Watt werden. Typisch sind Werte zwischen 80 und 180 Watt.
Für wen lohnt sich der Philips OLED950?
Wer überragende Bildqualität und Ambilight sucht und ohnehin eine externe Audio-Anlage anschließt und sich optisch an der fest angeflanschten Soundbar des OLED910 stört.
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Philips 65OLED950 Testnote 1,3
sehr gut
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Design und Verarbeitung
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Transparenzhinweis: Das Testgerät hat uns der Hersteller leihweise für den Testzeitraum von rund zwei Wochen leihweise zur Verfügung gestellt.
Philips 65OLED950: Die besten Alternativen
Sagt euch nicht zu? Ihr sucht nach passenden Alternativen? Nachfolgend findet ihr die besten Philips 65OLED950-Alternativen. Eine noch umfangreiche Liste findet ihr in unserer Fernseher & Smart-TVs-Übersicht.
Philips 65OLED950: Datenblatt
Hier findet ihr die technischen Daten zu Philips 65OLED950. Größe, Gewicht und andere Eigenschaften könnt ihr so problemlos mit anderen Produkten vergleichen.
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