Newsblog zum Ukraine-Krieg

Putins Truppen sollen systematisch Kriegsgefangene hinrichten

Aktualisiert am 25.09.2025 – 20:27 UhrLesedauer: 20 Min.

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Wladimir Putin (Archivbild): Die OSZE erhebt schwere Vorwürfe gegen die Truppen des Kremlchefs. (Quelle: Alexander Nemenov/Pool Photo/Archiv/ap)

Die OSZE wirft Russland Kriegsverbrechen vor. Hoher russischer Diplomat warnt die Nato. Russlands Spritkrise hat weitere Folgen. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Donnerstag, 25. September

Russland ist nach Angaben der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) für „weit verbreitete und systematische“ Verstöße gegen die internationalen Konventionen zum Umgang mit Kriegsgefangenen verantwortlich – einschließlich willkürlicher Hinrichtungen. Zu den festgestellten Verstößen gehörten Folter, Misshandlungen, die Verweigerung fairer Gerichtsverfahren sowie mangelnde Sicherheit beim Transport und bei der Haft von Kriegsgefangenen, hieß es in einem am Donnerstag veröffentlichten OSZE-Bericht. Die Untersuchung war von 41 der 57 OSZE-Staaten beantragt worden.

Den Erkenntnissen eines von der OSZE entsandten Expertenteams zufolge betrachtet Russland ukrainische Soldaten grundsätzlich nicht als Kriegsgefangene. Damit könnten diese wegen ihrer Beteiligung an Kampfhandlungen vor Gericht gestellt werden.

Das Expertenteam dokumentierte „eine hohe Zahl außergerichtlicher Tötungen und Hinrichtungen sowohl auf dem Schlachtfeld als auch in Haft“, für die Russland verantwortlich sei. Schätzungen zufolge seien seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine mindestens 13.500 ukrainische Soldaten in russische Kriegsgefangenschaft geraten. Von diesen seien etwa 169 in Gefangenschaft gestorben, 6.800 seien in ihre Heimat zurückgekehrt und etwa 6.300 weitere seien weiterhin in Gefangenschaft.

Um eine weitere Luftraumverletzung durch Russland zu verhindern, waren zwei Nato-Jets im Einsatz. Das Land, aus dem die Piloten stammen, überrascht. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.

Russlands Botschafter in Frankreich, Alexej Meschkow, hat die Nato vor den Folgen eines möglichen Abschusses russischer Flugzeuge bei einer Luftraumverletzung gewarnt. „Dann gäbe es Krieg“, sagte Meschkow am Donnerstag dem französischen Sender RTL.

Die Nato hatte in der vergangenen Woche drei russische Kampfjets über Estland abgefangen. In der Folge hatten Polens Regierungschef Donald Tusk und auch der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt mit einem Abschuss russischer Militärflieger bei einer Verletzung des Nato-Luftraums gedroht. Meschkow bestritt das Eindringen russischer Jets und behauptete ohne Belege: „Wissen Sie, es gibt viele Nato-Flugzeuge, die den russischen Luftraum verletzen, das passiert ziemlich oft, und sie werden nicht abgeschossen.“

Bundeskanzler Friedrich Merz will der Ukraine mithilfe von in Europa eingefrorenen Vermögenswerten der russischen Zentralbank einen zinslosen Kredit in Höhe von insgesamt fast 140 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. „Dieser Kredit würde erst dann zurückgezahlt, wenn Russland die Ukraine für die verursachten Schäden entschädigt hat“, schreibt Merz in einem Beitrag für die „Financial Times“.