Der Präfekt von Neapel untersagt den Verkauf von Auswärtskarten für das Champions-League-Spiel von Eintracht Frankfurt am 4. November bei der SSC Neapel. Diese Entscheidung bringt die Verantwortlichen der Eintracht gleich doppelt auf die Palme.
Eintracht-Vorstand Philipp Reschke ist sauer. Der Grund: Der Präfekt von Neapel, Michele di Bari, verkündete am frühen Dienstagnachmittag, dass für das Champions-League-Spiel am 4. November gegen Frankfurt Eintracht-Fans keinen Zutritt zum Stadion bekommen werden. Diese Maßnahme sei auf Empfehlung der Polizei von Neapel getroffen worden. Grund hierfür seien erhebliche Sicherheitsbedenken bei einem möglichen Aufeinandertreffen beider Fangruppen.
Eintracht-Verantwortliche stocksauer
Diese Entscheidung bringt die Verantwortlichen der Eintracht auf die Palme. „Im Ergebnis müssen wir leider zur Kenntnis nehmen, dass die Strategie, Auswärtsfans von Hochrisikospielen auszuschließen, im italienischen Fußball – national wie international – mittlerweile zur gängigen Praxis geworden ist“, teilte Vorstandsmitglied Philipp Reschke in einer Pressemitteilung des Clubs am späten Dienstagabend mit.
Reschke war zuvor am Dienstagnachmittag in der Fan-Sache noch im italienischen Innenministerium in Rom vorstellig geworden. Doch bereits kurz vor diesem Termin hatte der Präfekt von Neapel seine Entscheidung über einen Fan-Stopp bekanntgegeben. Dass die Eintracht-Verantwortlichen nicht – wie üblich – vorab von den Behörden von Neapel über diesen Schritt informiert worden waren, hatte für zusätzlichen Verdruss bei den Adlerträgern gesorgt.
Schwere Krawalle beim Champions-League-Spiel 2023
Die Hintergründe der Entscheidung der Präfektur von Neapel sind klar: Beim vergangenen Duell beider Teams im Achtelfinale der Königsklasse im März 2023 war es in Neapel zwischen den Fans beider Clubs und der Polizei zu schweren Ausschreitungen gekommen, die zahlreiche Festnahmen zur Folge hatten. Auch damals hatten die italienischen Behörden den Ticketverkauf an Personen mit Wohnsitz in Frankfurt verboten. Italienische Medien sprachen von „Guerilla“-Kämpfen in den Straßen und Gassen der Stadt.
„Auch wir teilen die Ansicht, dass es sich nach den Vorfällen 2023 sicher um ein außergewöhnliches Hochrisikospiel gehandelt hätte. Aber Fanausschlüsse sind und bleiben die falsche Antwort darauf. Und gerade die deutschen Standorte sind im internationalen Klubfußball der beste Beweis dafür“, betonte Reschke.
Eigentlich war nach der abermaligen Auslosung der Champions-League-Partie zwischen Neapel und der Eintracht davon ausgegangen worden, dass Anhänger der Hessen dieses Mal ins Stadion dürften, weil Fans in einem Stadion von den Ordnungskräften besser zu kontrollieren sind, als wenn diese über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind. Dies ist mit dem Fan-Verbot der Präfektur nun vom Tisch. Die Eintracht behält sich vor, rechtlich gegen das Verbot vorzugehen.