Ergebniskrise mit Augsburg
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Nach drei sieglosen Spielen in Folge erlebt Sandro Wagner mit dem FC Augsburg früh die erste kleine Krise. Der extrovertierte Neu-Coach erntet vor allem medial viel Kritik. „Ich stehe jetzt schon ein paar Jahre in der Öffentlichkeit, aber als Bundesliga-Trainer ist es nochmals ein Stück weit anders. Wenn man da mal einen raushaut, das wird einem dann um die Ohren gehauen“, sagte Wagner im „Sky“-Interview vor dem Auswärtsspiel am Samstag (15:30 Uhr/Sky) in Heidenheim.
Nach dem verheißungsvollen Auftaktsieg gegen den SC Freiburg (3:1) setzte es nach knappen Niederlagen gegen den FC Bayern (2:3) und St. Pauli (1:2) zuletzt eine 1:4-Heimklatsche gegen dezimierte Mainzer. Wagner hatte zuvor mit der einen oder anderen Aussage für Verwunderung gesorgt. Vor allem seine Einschätzung, seine Mannschaft habe nicht weniger Qualität als der FC Bayern, wurde von vielen Experten medial kritisiert.
Die Aufgabe mache ihm trotzdem nach wie vor „immer noch richtig Spaß. Es ist ein Hammerjob. Es ist total cool. Das eine ist im Inhalt: Was hast du für eine Idee? Wie schnell kann man als Gruppe so eine Idee umsetzen? Das andere ist dann das Drumherum“, gab Wagner aber auch offen zu. „Ich spüre schon massiv Druck, den habe ich aber von Tag eins gespürt. Wenn ich mit den Bundesliga-Trainerkollegen spreche, dann spüren sie alle massiven Druck. Aber das wusste ich vorher und zum Glück macht mir das nichts aus. Ich kann damit gut umgehen.“
Wagner will beim FC Augsburg gar nicht im Mittelpunkt stehen
Eigentlich will Wagner, der zuvor Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann war, nicht im Mittelpunkt stehen. „Wenn man hier ist, dann dreht sich gar nicht so viel um mich. Wenn ein Spieler herfährt oder ein Trainer, das Team, die Mitarbeiter, dann sehen sie, dass es sich hier um den FCA dreht und nicht um mich. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich mir wünsche, dass es hier mehr um die Mannschaft geht. Deswegen sieht man mich so wenig wie möglich, wenn wir gewinnen. Wenn wir verlieren, möchte ich meine Gruppe schützen. Da versuche ich entgegenzuwirken, aber weiß natürlich auch, wie das Geschäft läuft.“
Das Hauptziel sei es, den Fans mit dem Fußball Freude zu bereiten. „Das ist das Einzige, was mich antreibt“, so Wagner. „Ich mache meine Arbeit, versuche, sie so gut wie möglich zu machen.“ Gegen Heidenheim müsse man aber vieles besser machen als gegen Mainz. „Inhaltlich taktisch, aber auch in verschiedenen mentalen Bereichen, im Energielevel. Wir sind jetzt seit zwei Monaten zusammen, haben vier Spieltage in der Bundesliga hinter uns und wollen und müssen uns schnell entwickeln. Wir haben Themen gesehen, die verbesserungswürdig sind. Die haben wir diese Woche angesprochen und nehmen sie hoffentlich mit. Wir haben eine coole inhaltliche Woche gehabt, in der wir echt viel trainieren konnten. Die Intensität war extrem hoch. Jeder hat gepusht. Es hat echt Spaß gemacht.“