Das kostenlose Windows-Programm Amuse ist in Version 3.0.1 erschienen. Es bietet einfachen Zugriff auf Bildergenerierung mit künstlicher Intelligenz – auf dem lokalen Rechner, ohne Internetzugriff.

Die Software wird von AMD gesponsort und hat daher einige Optimierungen für Ryzen-CPUs mit KI-Koprozessoren, läuft aber auch etwa auf Nvidia-Grafikkarten. Wem Beschleuniger-Hardware fehlt, ermöglicht Amuse auch das Rendern auf der CPU; das dauert freilich deutlich länger.

Lokale BiId- und Video-KI dank Amuse

Die Software steht direkt auf der Webseite des Amuse-Projekts zum Herunterladen bereit. Die jüngst erschienene Fassung 3.0.1 deinstalliert eventuell zuvor eingerichtete ältere Versionen und die damit heruntergeladenen KI-Modelle, da sie nicht mehr kompatibel sind. Dafür stehen einige neue Stable-Diffusion-Modelle zur Verfügung. Der Reiter zur Erstellung von Videos war zuvor bereits angelegt und ließ sich etwa zur Modifikation bestehender Videos einsetzen – nun sind jedoch mit „Locomotion“ acht neue Modelle hinzugekommen, die „Text to Video“ unterstützen, also das Erstellen von Videoclips anhand von Text-Prompts ermöglichen.

Damit kommt ein sehr junger Zweig der generativen KI nun auch im kostenlosen Bereich unter Windows an. Es sind diverse Seitenverhältnisse voreingestellt, es lassen sich jedoch unterschiedliche Auflösungen einschließlich „HQ“ (für High Quality) einstellen. Standardmäßig erzeugt Amuse 2-Sekunden-Videoschnipsel mit 24 Bildern in der Sekunde, aber ist auch hier weitergehend konfigurierbar.

In ersten Tests braucht ein solcher zweisekündiger Clip in 640×384 Pixeln Größe auf einem Notebook mit Ryzen 7640HS Pro mit 64 GByte RAM und schneller PCIe-Gen4-SSD rund zweieinhalb Minuten zur Berechnung. Längere Clips und höhere Auflösungen benötigen deutlich mehr Zeit. Außerdem braucht es viel Fingerspitzengefühl dafür, Prompts zu entwickeln, die das gewünschte Ergebnis erzeugen. Einige Modelle haben inhärent zudem Probleme mit bestimmten Darstellungen – anstatt eines Hundegesichts im Beispielbild oben erzeugten sie dann Gesichter asiatischer Menschen. Bewegungen sehen zudem öfter unnatürlich aus.

Amuse lädt dazu ein, mit den unterschiedlichen Modellen das Erzeugen eigener KI-Bilder und -Videos auszuprobieren. Weitere Funktionen umfassen Upscaling mit KI oder „Feature-Extraktion“ aus Bildern, woraus sich dann ebenfalls neue Bildinhalte mittels künstlicher Intelligenz erzeugen lassen.

Die Version 3.0.1 von Amuse stellt mehr Modelle zum Herunterladen bereit, darunter mehrere, die für AMD-Prozessoren optimiert sind. Das Herunterladen der Modelle wurde verbessert: Die einzelnen ausgewählten Modelle landen in einer Download-Queue, die Downloads können nach Abbruch wieder fortgesetzt werden. Sofern die Modelle auf dem Rechner sind, benötigt Amuse keine Internetanbindung mehr. Die erzeugten Inhalte sowie die Prompts liegen daher auf den eigenen Rechnern und nicht auf fremden Servern – somit lässt sich die KI unter Gewähr der Privatsphäre nutzen.

(dmk)