Stand: 26.09.2025 06:24 Uhr

Im Streit um die fristlose Kündigung des Mietvertrags für die AfD-Bundesgeschäftsstelle in der Hauptstadt will das Landgericht Berlin am Freitag sein Urteil verkünden. Eine Güteverhandlung zwischen der Partei und dem Hauseigentümer war vor einer Woche gescheitert.
 
Der Eigentümer der wenig zentral gelegenen Immobilie im Bezirk Reinickendorf will die AfD nicht länger als Mieter dulden. Hintergrund ist die Wahlparty nach der Bundestagswahl am 23. Februar im Innenhof des Bürogebäudes. Aus Sicht des Vermieters verstieß die Partei damit gegen Vorgaben.

AfD Berlin Logo, aufgenommen am 23.02.2025 in der AfD Geschäftsstelle in Berlin. (Quelle: Picture Alliance/Michael Probst)

Vermieterin reicht Räumungsklage gegen AfD-Bundesgeschäftsstelle ein

Die AfD soll ihre Bundesgeschäftsstelle im Berliner Norden räumen. Die Vermieterin hat eine entsprechende Räumungsklage eingereicht, zuvor hatte sie der Partei bereits fristlos gekündigt. Auslöser ist eine Party nach der Bundestagswahl im Februar.mehr

Für Immobilie gibt es drei Mietverträge

Der österreichische Immobilieninvestor kündigte der AfD deswegen fristlos, ohne sie vorher abzumahnen. Er verlangt eine Räumung vor dem Ende der Mietverträge, die bis Ende 2027 laufen, aber Sonderkündigungsrechte beinhalten.
 
Die Partei weist die Vorwürfe zurück. Es handele sich „um eine rein wirtschaftliche Auseinandersetzung“, erklärte der stellvertretende AfD-Bundessprecher und Bundestagsabgeordnete Kay Gottschalk, der seine Partei in der mündlichen Verhandlung vertrat. „Wir sehen der Entscheidung mit Zuversicht entgegen“, erklärte er vor der Urteilsverkündung.
 
In der Verhandlung bot die AfD an, zum 30. Oktober 2026 auszuziehen und bis dahin die Miete um sechs Prozent zu erhöhen. Der Kläger lehnte das Angebot ab. Einen Gegenvorschlag machte der österreichische Investor nicht. Gegen das Urteil kann Berufung beim Berliner Kammergericht, der nächsthöheren Instanz, eingelegt werden.
 
Eine Güteverhandlung zwischen dem Vermieter und Vertretern der AfD scheiterte in der vergangenen Woche. Die Partei mietet das Gebäude im Ortsteil Wittenau seit 2022 an. Für die Immobilie gibt es insgesamt drei Mietverträge, die ursprünglich bis Ende September, Ende November beziehungsweise Ende Dezember 2027 laufen sollten.

Sendung: radioeins, 26.09.2025, 5 Uhr

Rundfunk Berlin-Brandenburg