Für die Deutsche Bahn gilt vom 14. Dezember an ein neuer Fahrplan, der bringt auch für Bayern einige Neuerungen. Buchbar sind die neuen Verbindungen ab dem 15. Oktober. Ein Überblick über die wichtigsten Änderungen:
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Die guten Nachrichten: schnellere Züge, ein besserer Takt
- Zwischen Nürnberg und Erfurt fahren ICE-Züge durch zusätzliche Züge und verschobene Abfahrtzeiten künftig „nahezu im Halbstundentakt“, heißt es von der Bahn. Das macht auch Umsteigeverbindungen wie München-Dresden oder Passau-Berlin rund eine halbe Stunde kürzer.
- Zwischen München und Berlin fahren künftig pro Tag 16 besonders schnelle ICE-Züge, drei mehr als bisher. Diese brauchen für die Strecke nur rund vier Stunden.
- Die Verbindung von Augsburg, Donauwörth und Bamberg nach Berlin und retour wird schneller und die Sprinter-Verbindung Stuttgart-Nürnberg-Berlin bekommt einen zusätzlichen Zug, der morgens hin- und abends zurückfährt. Auch bei den besonders schnellen Verbindungen München-Rhein/Ruhr über Augsburg und Stuttgart wird eine Taktlücke geschlossen.
- Ab München fahren künftig nahezu alle zwei Stunden Züge nach Klagenfurt und Graz. Zudem kommt ein Eurocity am Vormittag von München nach Ljubljana und Zagreb hinzu und abends fährt ein neuer Nachtzug nach Przemysl an der ukrainischen Grenze.
Die schlechten Nachrichten: Baustellen, wegfallende Anschlüsse, ausgedünnte Verbindungen
- Zwei Sprinter-Verbindungen – also besonders schnelle ICEs – zwischen Düsseldorf und München fallen vorübergehend weg.
- Auch einzelne Direktverbindungen von München nach Bremen beziehungsweise nach Paderborn und Hamm fallen weg. Bislang wurden dafür in Bremen Züge geteilt beziehungsweise in Würzburg Zugteile an- oder abgekoppelt. Dies bringe mehr Stabilität in den Fahrplan, heißt es dazu von der Bahn.
- Passau verliert einen sehr späten Anschluss aus Frankfurt. Dieser Zug fährt künftig nur noch bis Regensburg. Straubing büßt zwei ICE-Halte der Strecke Berlin-Wien ein. Diese Züge stoppen stattdessen in Plattling.
- Auf der Strecke Leipzig-Jena-Lichtenfels-Nürnberg wird der Zugverkehr ausgedünnt. Die Nachfrage sei hier extrem schwach, heißt es von der Bahn. Statt fünf IC-Verbindungen pro Richtung gibt es dort künftig nur noch zwei tagsüber.
- Die bisherige Direktverbindung von Hamburg mit IC-Kurswagen ab Augsburg nach Berchtesgaden beziehungsweise Oberstdorf entfällt. Wer dorthin will, muss künftig umsteigen.
- Der Railjet zwischen Frankfurt, Lindau und Innsbruck fällt wegen Baustellen und Fahrzeugengpässen weg. Auch das bisherige IC-Zugpaar, das morgens ab Nürnberg über Passau nach Wien und spätabends zurückfuhr, entfällt.
- Ins Werdenfelser Land, beispielsweise nach Garmisch-Partenkirchen, fahren zudem künftig keine ICE aus Hamburg und Berlin mehr. Man arbeite an einer Alternative, heißt es von der Bahn.
Kritik an den Fahrplanänderungen
Beim ökologischen Verkehrsclub VCD sieht man vor allem den letztgenannten Wegfall der Fernzug-Verbindungen in die Natur kritisch. „Bisher konnte man zum Beispiel in 9,5 Stunden von Hamburg direkt ins Berchtesgadener Land fahren. Nun muss man mindestens in München oder Freilassing umsteigen“, sagt Gerd Weibelzahl, Bahnexperte des VCD Bayern.
Mit jedem Umstieg verringere sich die Attraktivität gegenüber einer Direktverbindung aber um 80 Prozent. Zudem verliere man bei Verspätungen dann schnell eine ganze Stunde, weil Nahverkehrszüge oft nicht warteten. „Es wird zunehmend zur Lotterie, wann man sein Ziel erreicht.“
