Tierheim Essen

Tragende Katzen werden zum Dauerproblem

26.09.2025 – 11:47 UhrLesedauer: 2 Min.

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Eine Katze im Essener Tierheim (Symbolbild): Die Pflegestelle hat in der letzten Zeit immer wieder mit der Abgabe trächtiger Tiere zu kämpfen. (Quelle: Tierheim Essen)

Im Tierheim Essen wird erneut eine trächtige Fundkatze abgegeben. Trotz bestehender Kastrationspflicht für Freigängerkatzen in der Stadt kämpfen die Tierschützer weiterhin gegen das wiederkehrende Problem.

Das Tierheim Essen schlägt Alarm: Erneut ist dort eine tragende Fundkatze abgegeben worden. Auf einem Röntgenbild, das die Einrichtung am Freitag auf Facebook veröffentlichte, sind die ungeborenen Kätzchen deutlich zu erkennen.

„Ist denn heute schon Halloween? Nein, nur die nächste tragende Fundkatze“, schreibt das Tierheim in einem verzweifelten Post. Für die Mitarbeitenden ist der Fall kein Einzelfall – immer wieder landen unkastrierte Tiere im Tierheim, häufig schon trächtig.

Das Tierheim Essen weist schon seit Jahren auf das Problem hin. Denn jede unkontrollierte Trächtigkeit bedeutet zusätzliche Belastung: für die Katzen, die Tierheime und letztlich auch für die Städte. Viele Kommunen haben deshalb eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen eingeführt – auch Essen gehört dazu. Dennoch kommen immer wieder unkastrierte Tiere ins Tierheim. Die erneute trächtige Fundkatze zeigt nach Ansicht der Tierschützer, wie dringend es ist, dass Halter ihre Verantwortung ernst nehmen.

Das Zusammenleben mit unkastrierten Katzen könne hingegen problematisch werden. Hormonell bedingter Stress könne beispielsweise dazu führen, dass Katzen Menschen angreifen. Bei weiblichen Tieren könne es außerdem zu einer Dauerrolligkeit kommen, die oft mit einer Gebärmutterentzündung ende. Unkastrierte Kater würden in der Wohnung markieren, was unangenehm rieche und schwer zu entfernen sei. Betroffene Tiere dürfen laut einer Verordnung der Stadt Essen zudem nicht die Wohnung für Freigänge verlassen.

Besonders wies das Tierheim auf mögliche Komplikationen bei trächtigen Katzen hin. Diese reichen von Wehenschwäche über Kaiserschnitte bis hin zu Infektionen und Totgeburten. All diese Probleme könnten kostspielige tierärztliche Behandlungen nach sich ziehen – die bei Abgabe der betroffenen Katzen am Tierheim selbst hängen bleiben.

In den Kommentaren reagieren Nutzerinnen und Nutzer empört. „Wie viel sind das um Gottes willen? Hier in Andernach ist Chip- und Kastrationspflicht“, schreibt eine Userin. Andere werfen Katzenhaltern vor, ihrer Verantwortung nicht nachzukommen. „Freigänger nicht zu kastrieren, ist fahrlässig“, kommentiert eine weitere Nutzerin.