Messtechnik von Horiba in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Messtechnik von Horiba in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Büro in Dresden: Tech-Unternehmen aus Kyoto will seine Reinraum-Messtechnik kundennah im Silicon Saxony vertreiben

Dresden/Kyoto, 26. August 2025. Die Mikroelektronik in Dresden zieht neben allseits bekannten Branchengrößen auch viele hochspezialisierte Halbleiterfirmen an, die Laien kaum kennen. „Horiba“ aus Japan ist so ein Beispiel: Der Messgeräte-Hersteller gilt in der Chipindustrie als Spezialist für Analysetechnik, von denen die Ausbeute in Chipfabriken wesentlich mit abhängt. Mittlerweile hat Horiba ein eigenes Büro in Dresden-Klotzsche eröffnet, auf halbem Weg zwischen den Chipfabriken von Infineon und X-Fab. Der Ingenieur Denis Dietrich vertreibt von dort aus die Geräte des japanischen Technologie-Unternehmens im „Silicon Saxony“.

Vom Kondensator-Bauer zum Analysetechnik-Riesen

Gegründet wurde Horiba 1945 in der alten japanischen Hauptstadt Kyoto. Ursprünglich wollte Gründer Masao Horiba damals Kondensatoren für Rechenmaschinen bauen, dort Geld machte er mit „Nebenprodukten“ dieser Entwicklungsversuche. Das erste Produkt war ein pH-Messgerät, mit dem man den Säuregehalt einer Probe misst. Bald kamen Abgas-Analysegeräte ins Portefeuille, Mikroskope, Messtechnik für die Materialanalyse, Lasergestützte Spektroskopie-Anlagen, Partikel-Detektoren, Reinraum-Messgeräte und dergleichen mehr. Mittlerweile beschäftigt die Gruppe weltweit rund 9000 Menschen in 29 Ländern. Zum Kundenkreis gehören Automobilbauer, Mikroelektronik-Firmen und Biotech-Unternehmen. Auch die Themen Energie, Umwelt und Wasserstoffwirtschaft spielen eine wichtige Rolle.

Denis Dietrich leitet das Dresdner Büro von Horiba. Foto: Heiko Weckbrodt

Denis Dietrich leitet das Dresdner Büro von Horiba. Foto: Heiko Weckbrodt

In Dresden engagieren sich die Japaner auch in der Automobil-Forschung

Konkret in Dresden sind Horiba-Geräte zum Beispiel in den Infineon-Chipfabriken im Einsatz, verrät Denis Dietrich. Und weil das in Sachsens Hightech-Szene zum guten Ton gehört, sind die Japaner auch Mitglied im Branchenverband „Silicon Saxony“ geworden. Und wenn die Geschäfte in Europas Halbleiterhauptstadt gut laufen, soll die Dependance wachsen. Jenseits der Chipsparte engagieren sich die Japaner übrigens auch in der Automobil-Forschung in Sachsen: Sie kooperieren unter anderem mit dem Institut für Automobiltechnik Dresden (IAD) der TU Dresden.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Auskünfte Denis Dietrich, Horiba, Wikipedia, Oiger-Archiv, Silicon Saxony

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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