Frankfurt/Main – Wieder so eine ekelhafte Aktion: Israel-Hasser verfolgen jüdische Wissenschaftler, schüchtern Professoren ein, bedrängen eine Delegation aus Tel Aviv. Schließlich muss die Polizei einschreiten. Es sind unfassbare Szenen, die sich vor wenigen Tagen an einer der renommiertesten deutschen Hochschulen abgespielt haben.

Die Goethe-Universität in Frankfurt hatte am 15. September gerade eine Delegation der Partner-Uni Tel Aviv (Israel) zu Gast, als Linksradikale der Gruppe „Students4Palestine“ mit Palästinensertüchern und Fahnen in das Gebäude für Sprach- und Kulturwissenschaften eindrangen. Sie riefen Hass-Parolen, die die Auslöschung Israels bedeuten, bedrängten Uni-Mitarbeiter und drangen schließlich in den ersten Stock zu den Besuchern aus Israel vor.

Einschüchterung, Beleidigung, antisemitische Parolen

Auf BILD-Nachfrage erklärte die Uni-Leitung: „Die Mitarbeitenden, die die Delegation aus Tel Aviv begleiteten, und der Sicherheitsdienst der Universität schritten anhand eines für solche Fälle vorbesprochenen Vorgehens schnell ein.“ Die Polizei sei binnen Minuten vor Ort gewesen. Und weiter: Die Aktivisten seien aggressiv gewesen, Mitarbeiter berichteten, „dass sie sich eingeschüchtert fühlten“. Es seien Beleidigungen und antisemitische Parolen gerufen worden. Die Polizei spricht von ca. 15 Personen, die auf Aufforderung das Gebäude verließen. Beamte waren von 15.30 bis 18 Uhr vor Ort.

In ihrem Propaganda-Video auf Instagram brüsten sie sich, wie sie Uni-Mitarbeiter bedrängen

In ihrem Propaganda-Video auf Instagram brüsten sie sich, wie sie Uni-Mitarbeiter bedrängen

Foto: students4palestine_ffm

Flugblätter gegen den Uni-Präsidenten

Nicht das erste Mal, dass es an der Goethe-Universiät zu antisemitischen Vorfällen kam. Im Juli klebten Israel-Hasser Flugblätter gegen Verträge mit der Tel Aviv University – und griffen Uni-Präsident Prof. Enrico Schleiff und Vizepräsidentin Prof. Sabine Andresen persönlich an. Die Flugblätter zeigten Schleiff inmitten einer Zielscheibe.

Mit solchen Flugblättern attackierten die Aktivisten auch Uni-Präsident Prof. Dr. Enrico Schleiff (53)

Mit solchen Flugblättern attackierten die Aktivisten auch Uni-Präsident Prof. Dr. Enrico Schleiff (53)

Foto: Privat

Dozentin traut sich nicht mehr zur Uni: „Bedrohungslage“

Auf einem Flugblatt ist im Hintergrund auch eine Dozentin zu sehen, die sich zunächst nicht mehr zur Uni traute. Die Wissenschaftlerin schrieb per Mail an ihre Studenten: „Die Situation belastet mich sehr, und gerade lässt sich auch die Bedrohungslage nicht abschätzen. Ich werde daher den Rest der Woche nicht zur Uni kommen.“

Moaad Ben Mansour – hier beim Palästina-Camp an der Uni zu sehen – ist einer der Wortführer der radikalen „Students4Palestine“, die eng mit der Frankfurter Hamas-Hetzerin Aitak Barani zusammenarbeiten

Moaad Ben Mansour ist einer der Wortführer der radikalen „Students4Palestine“ – hier beim Palästina-Camp an der Uni Frankfurt

Foto: students4palestine_ffm/Instagram

Uni-Leitung hat Anzeigen erstattet

Die Uni-Leitung erklärt: Sachliche Kritik an der Zusammenarbeit sei selbstverständlich zulässig. „Persönliche Diffamierungen und Einschüchterungen gehören nicht dazu. Zu mehreren Sachverhalten wurde Anzeige erstattet“, so ein Sprecher. Dann folgt ein deutlicher Appell an Polizei und Staatsschutz: Die Goethe-Universität hoffe auch bei ähnlichen Vorfällen „auf konsequente Verfolgung durch die Behörden“.

Immer radikaler, immer aggressiver

Eine Augenzeugin berichtet, wie sie von den gleichen Hetzern bereits mit dem Handy verfolgt, beschimpft und bedroht wurde. Sie sagt: Das Schlimmste sei, dass die Israel-Hasser immer noch als harmlos gelten, aber „immer radikaler und aggressiver werden“.

Wortführer der radikalen Vereinigung „Students4Palestine“ ist u. a. Moaad Ben Mansour. Anhänger der Gruppe folgen auch der verurteilten Frankfurter Hetzerin Aitak Barani, die den mörderischen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 als „gelungene Widerstandsaktion“ gefeiert hatte. Bei dem Terror-Angriff wurden 1200 Juden ermordet, 250 in den Gaza-Streifen verschleppt.

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