Viele der Gäste kamen am Donnerstagabend gespannt in den Euref Campus am Düsseldorfer Flughafen. Denn dort stellten die Stadtwerke den „Club Zukunft Düsseldorf“ und seine neuen Räume vor. Einen Ort, „den es so in unserer Stadt noch nicht gibt“, sagte Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU). Was aber ist dieser Zukunftsclub genau?
Um die Frage zunächst baulich zu beantworten: Auf rund 500 Quadratmetern ist eine Fläche entstanden, die für kreative Ideen, technologische Innovationen und interdisziplinären Austausch genutzt werden soll. Aber wie wird das Ganze mit Leben gefüllt?
„Mit dem Club Zukunft wollen wir schneller werden – schneller in der Entwicklung von Ideen, schneller in der Umsetzung von Projekten, die unsere Stadt zukunftsfest und lebenswert machen“, sagte Stadtwerke-Vorständin Charlotte Beissel. „Nur durch Kooperationen entsteht die erforderliche Geschwindigkeit, um in den kommenden zehn Jahren eine nachhaltige Zukunft zu gestalten“, sagte Beissel. Der Club sei ein neuer Ort für Denkanstöße. „Ein überparteilicher, geschützter Ort, an dem interdisziplinär zusammengearbeitet wird.“ Zu den Partnern gehören neben den Stadtwerken Düsseldorf auch die Wirtschaftsförderung, die Rheinbahn, die Stadtsparkasse und die Industrie- und Handelskammer. Die Akteure sollen hier jenseits der Grenzen ihrer Unternehmen zusammenkommen und Lösungen für gemeinsame Herausforderungen entwickeln.
Das Projekt sei bewusst auf zehn Jahre angelegt: Bis 2035 sollen relevante Projekte erdacht und angestoßen werden – im Einklang mit dem Ziel der Landeshauptstadt, bis dahin klimaneutral zu sein. Was bis dahin nicht im Club diskutiert wurde, sei nicht relevant genug gewesen, sagte Beissel. „Oder wir haben einen Fehler gemacht.“
„Unsere Stadt braucht Orte, an denen aus guten Ideen schnell konkrete Projekte werden“, sagte Oberbürgermeister Stephan Keller. Der Club Zukunft Düsseldorf bringe gezielt Menschen zusammen, um gemeinsam Tempo zu machen. „So entsteht eine gut vernetzte Gemeinschaft, die die Zukunft unserer Stadt aktiv gestaltet.“ Ziel ist es, gemeinsam mit Partnern Pilotprojekte für mehr Lebensqualität, etwa in den Bereichen Energieautarkie, Klimaanpassung und Mobilitätsintegration, zu entwickeln und anzustoßen. Und das soll durchaus messbar geschehen: Wie bei der Eröffnung zu hören war, habe man sich intern mindestens ein Projekt pro Jahr, das Düsseldorf spürbar voranbringt, als Mindestziel gesetzt.
Gleichzeitig können die Räume aber auch für repräsentative Zwecke genutzt werden. Ab 2026 sollen im Club regelmäßig Veranstaltungsformate wie Zukunftsforen und Innovationsworkshops geplant werden. Die Fläche stehe aber nicht nur den Stadtwerken offen, wie die Macher erklären: Auch Unternehmen, Start-ups, Hochschulen und zivilgesellschaftliche Organisationen sind eingeladen, sich einzubringen und so den Wirkungskreis zu erweitern. Dafür stehen vor Ort neben der Fläche, die für Veranstaltungen genutzt werden kann, unter anderem auch ein Arbeitsbereich und ein Podcast-Aufnahmestudio zur Verfügung.
Rheinbahn-Vorständin Annette Grabbe war schnell von der Idee hinter dem Projekt überzeugt, wie sie in einem Talk mit Charlotte Beissel, Dezernent Christian Zaum und Flughafen-Geschäftsführer Lars Redeligx erklärte: „Eine klimaneutrale Stadt braucht ein einfach nutzbares, digital vernetztes Mobilitätsangebot. Der Club Zukunft gibt uns die Chance, schnell zu neuen Lösungen in Austausch zu kommen.“ Hier könne man Talente mit denen der Partner zusammenbringen, um gemeinsam neue Ideen für den Nahverkehr und die Mobilitätswende in Düsseldorf zu entwickeln. „Wir werden Impulse setzen und konkrete Initiativen für Verkehrskonzepte der Zukunft auf den Weg bringen.“
Die Herausforderungen der Energiewende seien in den kommenden Jahren zu groß für Einzelkämpfer, sagte Charlotte Beissel. „Aber gemeinsam kann unsere starke Stadtgesellschaft hier in Düsseldorf viel erreichen. Wir bieten mit dem Club Zukunft Düsseldorf den passenden Raum, das passende Programm und das Community-Management.“