Dresdner Kino zeigt Defa-Klassiker für Kinder

„Die Defa-Filme funktionieren auch heute noch“, erklärte Gottlebe weiter. „Die Kinder lieben sie.“ Aber auch deren Eltern oder Großeltern seien fasziniert von der künstlerischen Gestaltung der Figuren und dem Sounddesign der Filme. „Das sind Schätze, die wir hier in Dresden haben.“

„Gundermann“-Drehbuchautorin aus Thüringen geehrt

Die Drehbuchautorin und Produzentin Laila Stieler ist mit dem Preis der Defa-Stiftung für herausragende Leistungen im deutschen Film ausgezeichnet worden. Die 1965 im thüringischen Neustadt an der Orla geborene Filmemacherin begeistere das Publikum mit ihrer genauen Beobachtungsgabe für Menschen und Milieus, hieß es zur Begründung.

Stieler arbeitet seit vielen Jahren eng mit Regisseur Andreas Dresen zusammen und schrieb unter anderem die Drehbücher preisgekrönter Filmen wie „Gundermann“ (2018), „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ (2022) und „In Liebe, Eure Hilde“ (2024).

Ihre Ausbildung begann Stieler mit einem Volontariat beim Fernsehen der DDR, anschließend studierte sie von 1986 bis 1990 Film- und Fernsehdramaturgie an der Filmhochschule Babelsberg. 1992 arbeitete sie ein Jahr lang in der Fernsehspiel-Redaktion des MDR. Sie lebt heute in Thomsdorf in der Uckermark. Ihre Mutter ist die Dokumentarfilm-Regisseurin Barbara Junge („Die Kinder von Golzow„).

Chemnitzer Regisseur erhält Förderpreis für junges Kino

Mit dem Förderpreis für junges Kino hat die Defa-Stiftung den 1984 in Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt) geborenen Regisseur Jan Soldat ausgezeichnet. Seine Filme seien „Seismografen von Einsamkeit und Sinnsuche“, hieß es in der Laudatio. Sie suchten ihresgleichen – deshalb solle die Auszeichnung auch als Ermutigung für alle jungen, filmisch Kreativen verstanden werden.

Jan Soldat begann in Chemnitz, eigene Filme zu drehen, noch bevor er sein Studium aufnahm. Von 2008 bis 2014 studierte er Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg.

Soldat dreht vorrangig Dokumentarfilme, häufig beschäftigte er sich darin mit verschiedenen, teils bizarren sexuellen Praktiken. Dabei baut er laut Defa-Stiftung ein großes Maß an Vertrauen zu seinen Protagonisten auf und fange Lebenswelten der Gesellschaft ein, die sonst unsichtbar blieben. Seine Arbeiten waren bereits auf zahlreichen nationalen und internationalen Filmfestivals zu sehen.

Preis für Lebenswerk an Cutterin Gudrun Steinbrück-Plenert

Den Preis für ihr Lebenswerk hat die die Schnittmeisterin Gudrun Steinbrück-Plenert erhalten. Ihre Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert. Geboren 1957 in Berlin, ist Steinbrück-Plenert seit Anfang der 1980er-Jahre als Filmeditorin tätig. Zu DDR-Zeiten hat sie Dokumentarfilme für die Defa geschnitten, sich zuletzt aber auch als gefragte Spielfilm-Editorin etabliert. So war sie an Filmen von Bernd Böhlich, Andreas Kleinert und Helke Misselwitz beteiligt.

Zu ihren bedeutendsten Filmen zählen „Rangierer“ (1984), „Winter adé“ (1988), „Die Mauer“ (1990) und „Verriegelte Zeit“ (1990), erklärte die Defa-Stiftung und begründete die Preisvergabe: „Die Auszeichnung für Gudrun Steinbrück-Plenert ist für die Defa-Stiftung eine Herzensangelegenheit.“ Mit ihrem Gespür für Rhythmus, ihrer Präzision und Kreativität habe sie sowohl in der analogen als auch in der digitalen Filmwelt Maßstäbe gesetzt.

Die Auszeichnung für Gudrun Steinbrück-Plenert ist für die Defa-Stiftung eine Herzensangelegenheit.

Defa-Stiftung
Aus der Begründung für die Preisvergabe

Insgesamt 40.000 Euro Preisgeld

Der Preis der Defa-Stiftung wird seit 2001 jährlich in Berlin vergeben. Dabei werden Auszeichnungen im Gesamtwert von 40.000 Euro an Personen und Institutionen für ihre filmischen Verdienste vergeben. Die Dotierungen betragen beim Preis für das filmkünstlerische Lebenswerk und der Auszeichnung für herausragende Leistungen im deutschen Film jeweils 10.000 Euro. Der Förderpreis für junges Kino ist mit 5.000 Euro dotiert, ebenso jeweils die drei Programmpreise.

Über die Vergabe der Preise entscheidet eine Jury aus Mitgliedern des Stiftungsrats. In den vergangenen Jahren gingen Auszeichnungen unter anderem an Katharina Thalbach (2024), Jutta Wachowiak (2022), das Filmfest Dresden (2021), das Puschkino in Halle an der Saale (2020) und Gojko Mitić (2019).