„Hoch erbaut aus rotem Stein“ besingen die Schülerinnen und Schüler des Luisen-Gymnasiums ihre Schule im neuen Foyer der Dreifachturnhalle an der Völklinger Straße. Zwar stammt die Schulhymne aus der bald zu Ende gehenden Ära an der Bastionstraße, die roten Steine wurden aber für das neue Gebäude beibehalten, „um die Kontinuität deutlich zu machen“, wie Schulleiterin Gabriele Patten sagt.

Vor etwa einem Jahr wurde der erste rote Grundstein gelegt, nun wurde im Beisein von Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) und Bürgermeisterin Clara Gerlach (Grüne) der Richtspruch gesprochen. Noch ist das Gebäude an der Völklinger Straße von einem Gerüst umgeben, aber zum Beginn des Schuljahres 2026/27 sollen die Schülerinnen und Schüler im neuen Gebäude unterrichtet werden.

Der Zeitrahmen wird Stand jetzt wie geplant eingehalten. Auch das Baubudget von rund 106 Millionen Euro werde nicht überzogen, wie ein Vertreter der beauftragten Baufirma Depenbrock am Freitag betonte. Der Neubau des dann vierzügigen Luisen-Gymnasiums in Bilk ist eines der größeren Projekte in der städtischen Schulbauoffensive, wurde immer wieder auch als „Leuchtturmprojekt“ bezeichnet. Der Neubau wird eine Mensa, eine Aula, ein Selbstlernzentrum und Mehrzweckbereiche enthalten. Die Dreifach-Sporthalle mit Tribünen für regulär 700 Zuschauerplätze soll außerhalb der Schulzeiten für Sportvereine zur Verfügung gestellt werden. Auf den begrünten Hauptdachflächen des Schulgebäudes und der Sporthalle werden Photovoltaik-Module zur Selbstversorgung aufgestellt.

Bedenken gibt es nach wie vor beim Thema Schulwegsicherheit. Die auf der Ost-Seite des Gebäudes verlaufende Volmerswerther Straße grenzt im Süden an den Südring, im Norden an den Georg-Schulhoff-Platz und die Fährstraße. Letztere, über die etwa Schüler aus Hamm zur neuen Schule fahren könnten, hat ein Problem: Sie ist relativ schmal. Es gibt dort zwar einen sogenannten Schutzstreifen für Radfahrer. Trotzdem sagt auch die Verwaltung in einer aktuellen Informationsvorlage für die Bezirksvertretung (BV) 3: „Der Bestand entspricht jedoch nicht mehr den aktuellen Standards.“ Es fehle ein weiterer Schutzstreifen, aufgrund „der geringen Breite der Fahrbahn kann dieser jedoch nicht ergänzt werden“, heißt es von der Verwaltung dazu weiter. Es würde eine komplette Überplanung des Straßenabschnitts nötig, das sei aber nur langfristig möglich.

Was dagegen wohl bereits geplant wird, ist ein weiterer Fußgängerübergang am Georg-Schulhoff-Platz. „Hoffentlich wird das auch umgesetzt“, sagt Bezirksvertreter Thorsten Graeßner (Grüne) dazu. Der Bildungspolitiker hatte in den vergangenen Monaten immer wieder Bedenken wegen der Schulwegsicherheit geäußert. Kopfzerbrechen bereitet ihm und anderen besonders die Kreuzung Volmerswerther Straße/Südring. Schüler, die über die dortige Straßenbahnhaltestelle anreisen, müssen die Kreuzung überqueren. Die „Übergangszone, eine Art Dreiecksfläche, ist unserer Ansicht nach zu klein. Das muss bedacht werden“, so Graeßner. Darüber nachzudenken hatte die Verwaltung auch schon zugesagt, „wir erwarten, dass diese Gedanken jetzt auch kommen“, so der Bezirksvertreter

Vor Ort vertrat Andreas Hartnigk (CDU), Vorsitzender der Verkehrswacht Düsseldorf, einen anderen Standpunkt: Er sei entgegen der angebrachten Bedenken überzeugt, dass die Schule über sichere Zugangswege verfüge. So würden die meisten Schülerinnen und Schüler aus westlicher Richtung auf das Schulgelände kommen. Und die verkehrsberuhigte Nebenstraße der Völklinger Straße sei dafür sehr sicher. Auch die östlich der Schule gelegene Volmerswerther Straße sei bereits eine 30er-Zone und dementsprechend risikoreduziert, so Hartnigk.

Das Richtfest ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum neuen Luisen-Gymnasium, doch ein paar damit zusammenhängende Fragen müssen noch beantwortet werden. So zum Beispiel, was am Fürstenwall entstehen wird, wo ein Teilstandort des Gymnasiums zwischenzeitlich untergebracht ist.