Sonja Eiköter lebt und arbeitet umgeben von Hunden. Freche Chihuahuas, verspielte Golden Retriever und sanfte Rottweiler springen auf ihrem großen Grundstück an der B57 zwischen Wegberg und Mönchengladbach herum. Dort betreibt die 56-Jährige seit mittlerweile acht Jahren eine Hundepension und -schule.

Auf einer Fläche von 6500 Quadratmeter hat Eiköter verschiedene Bereiche mit Zäunen voneinander abgetrennt. Geht die Wegbergerin an ihren Schützlingen vorbei, wird gebellt und mit dem Schwanz gewedelt. Maximal 20 Hunde kann Eiköter gemeinsam mit ihrem Mann gleichzeitig betreuen.

Eiköter war ursprünglich von Beruf Zahnarzthelferin. Doch schon immer teilten sie und ihr Mann eine große Begeisterung für Hunde. Eiköter züchtete Hunde, ist unter anderem ausgebildete Hundetrainerin, Sachverständige und ausgebildete Physiotherapeutin für Hunde. „Ich bekam also gleichzeitig den Nachnamen Eiköter und entwickelte selbst eine große Liebe für Hunde“, so die 56-Jährige. Auf ihren Namen wird sie „erstaunlicherweise nie angesprochen“, sagt Eiköter. Irgendwann traf sie den Entschluss, ihr liebstes Hobby auch zum Hauptberuf zu machen.

2017 eröffneten sie und ihr Mann dann schließlich das Hundehotel in Wegberg. Überrascht war sie über den Andrang, den ihr Angebot von Anfang an hatte. Die meisten ihrer Kunden sind heute Stammgäste, die ihre Hunde regelmäßig zur Tagespflege bringen.

Besonders in den Ferien ist der Andrang und damit auch die Arbeitsbelastung für die Eiköters groß, denn da gäbe es besonders viele Hunde, die auch über Nacht und über mehrere Tage blieben. Das Herrchen fährt in Urlaub, die Hunde bleiben dann im Hundehotel.

„Aktuell bin ich schon bis Ende des Jahres ausgebucht“, so Eiköter. Damit sind auch die anstehenden Herbstferien bereits voll. „Ich habe einen Kundenstamm, der sich auf mich verlässt“, sagt sie. Es werde zwar immer mal wieder ein Platz frei, ansonsten sei das Hundehotel jedoch auf längere Sicht ausgebucht, so die 56-Jährige.

Dass sich die Hunde bei ihr wohlfühlen, ist Eiköter besonders wichtig. „Jeder Hund verdient es, beachtet zu werden“. Diese Aufmerksamkeit kann sie den Vierbeinern in ihrem Hundehotel bieten. „Deshalb würde ich auch nie mehr als 20 Hunde gleichzeitig aufnehmen“, sagt sie.

Wenn Eiköter über ihr Gelände geht, dann kann sie über jeden Hund etwas erzählen. „Das ist Berta, unser ältester Gast“, sagt sie und zeigt auf eine gemütliche Dogge mit geflecktem grauem Fell. Berta kommt ganz entspannt schnüffeln. „Mit ihren elf Jahren ist sie für ihre Rasse schon uralt“, sagt Eiköter.

Die Labrador-Dame Lili ist dagegen deutlich verspielter. „Lili ist die erste Hündin, die wir bei uns aufgenommen haben“, sagt Eiköter. Der Labrador ist mittlerweile neun Jahre alt und einen großen Teil ihres Lebens hat sie auf dem Gelände in Wegberg verbracht. Als Eiköter zu ihr geht, wird der Labrador ganz aufgeregt und springt umher. Wenn Eiköter „Sitz“ ruft, dann hört die Labrador-Dame für kurze Zeit darauf, bis sie sich wieder bewegt. „Sie denkt, ich bin gekommen, um mit ihr zu spielen“, sagt Eiköter und lacht. Schnell muss sie die Tür zu dem abgesperrten Bereich schließen, damit ihr kein Hund hinterherläuft.

Angst, dass ein Hund entkommen könnte, braucht Eiköter nicht zu haben. Denn neben den einzelnen Bereichen, die durch Metallzäune und Gitter abgetrennt sind, schlängelt sich ein großer, stabiler Zaun um das ganze Hundehotel. „Der Zaun war mit die teuerste Investition, die wir gemacht haben“, sagt sie. „Aber es hat sich gelohnt für die Sicherheit der Tiere“, so die 56-Jährige. „Da kommt kein Hund durch“.

Spezielle Kriterien muss ein Hund nicht erfüllen, um bei ihr aufgenommen zu werden. Allerdings schaut sich Sonja Eiköter jeden neuen Hund genau an – denn es muss passen zwischen dem Tier und ihr. Es sei gut, wenn ein Hund leinenführig sei, sie habe aber durch ihre angrenzende Hundeschule die Möglichkeit, auch „Problemhunde“ bei sich aufzunehmen. „Die lernen dann, sich bei uns einzufügen“, sagt sie. „Denn jeder Hund kann noch etwas Neues lernen“, so Eiköter.