Er zelebriert jeden Text und brilliert regelmäßig auf der Bühne des Stuttgarter Schauspiels. Und dann diese Augen. Begegnung mit dem Ausnahmeschauspieler Marco Massafra.
Es gibt Schauspieler, denen es scheinbar gleich ist, ob sie gerade einen Kleist-Monolog sprechen oder die Gebrauchsanweisung für einen Staubsauger herunterzuleiern. Diese Unempfindlichkeit gegen jegliche Eigenheit eines Textes kann reizvoll sein – oder auch nicht. Marco Massafra aber gehört zu jenen wundersam beim Spielen über die Sprache selbst nachdenkenden Bühnenkünstlern, denen es fast immer gelingt, noch dem banalsten Satz etwas Schönes, Kluges oder Interessantes zu schenken. „Ich mag eine konturierte Textbehandlung“, sagt Marco Massafra bei einem Treffen im Foyer des Stuttgarter Schauspiels. „Bühnensprache ist für mich immer artifiziell.“