Die USA entziehen dem linksgerichteten kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro eigenen Angaben zufolge das Visum. Petro habe auf einer Straße in New York gestanden und US-Soldaten aufgefordert, „Befehle zu missachten und zu Gewalt anzustacheln“, teilte das US-Außenministerium in einem Post auf der Plattform X mit. „Wir werden Petros Visum aufgrund seiner rücksichtslosen und aufrührerischen Handlungen widerrufen.“ Weder Petros Büro noch das kolumbianische Außenministerium reagierten zunächst auf Anfragen nach einer Stellungnahme.

Petro, der sich zur Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York aufhält, hatte vor einer Menschenansammlung vor dem UN-Hauptquartier gesagt: „Ich fordere alle Soldaten der US-Armee auf, ihre Waffen nicht auf Menschen zu richten. Missachten Sie die Befehle von (Präsident Donald) Trump. Befolgen Sie die Befehle der Menschlichkeit!“

Petro kritisierte Trump bei UN-Rede deutlich

In seiner Rede vor der Weltversammlung am Dienstag hatte Petro auch Trump deutlich kritisiert. Er sagte, der US-Präsident sei „mitschuldig am Völkermord“ in Gaza und forderte ein Strafverfahren wegen US-Raketenangriffen auf mutmaßliche Drogenschmuggelboote in karibischen Gewässern.

Petros Social-Media-Profil zeigte, dass er mehrere Videoclips von sich selbst bei einer Versammlung propalästinensischer Demonstranten in New York geteilt hatte. „Freies Palästina. Wenn Gaza fällt, stirbt die Menschheit“, sagte Petro in einem Beitrag auf X. Der kolumbianische Präsident, ein entschiedener Gegner des israelischen Krieges im Gazastreifen, hat unter anderem Kohleexporte nach Israel ausgesetzt.

Mitte September hatten die USA angekündigt, Kolumbien nicht mehr als Verbündeten im Kampf gegen die Drogenkriminalität einzustufen. Petro habe es versäumt, die Kokainproduktion einzudämmen, sagte US-Präsident Trump hinsichtlich der Entscheidung.

Kolumbien

Mehr zum Thema

Südamerika:
Kolumbiens Präsident will vor USA „nicht in die Knie gehen“

Z+ (abopflichtiger Inhalt);

Kolumbien:
„Das Parlament ist wie ein riesiger Basar“

Miguel Uribe:
Kolumbianischer Präsidentschaftskandidat durch Schüsse schwer verletzt