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Marianne Heumann veranstaltet im November bereits ihre 27. „Schnackrunde“. Marianne Heumann veranstaltet im November bereits ihre 27. „Schnackrunde“. © Leif Rullhusen

Die Dötlingerin Marianne Heumann lädt seit sechs Jahren zur „Schnackrunde“ ein. Bald folgt die nächste.

Dötlingen – Vor drei Jahren schaffte es „Dschinns“ auf die „Shortlist“ für den deutschen Buchpreis. Der Roman aus der Feder der Schriftstellerin Fatma Aydemirs erzählt die Geschichte einer deutsch-kurdischen Familie über drei Jahrzehnte. Es ist das nächste Buch, mit dem sich die Reihe „Dötlingen liest ein Buch und schnackt darüber“ beschäftigt. „Wir befassen uns gerne mit Büchern, die uns anderen Kulturen näher bringen“, erklärt Marianne Heumann im Gespräch mit der Mediengruppe Kreiszeitung.

Vor sechseinhalb Jahren rief die Dötlingerin das Treffen für lesebegeisterte Menschen ins Leben. Die Idee hatte sie aus Köln mitgebracht. In der Domstadt gab es damals schon eine solche Runde. Darin tauschten sich die Teilnehmer über ein Buch aus, das sie zuvor gelesen haben. Als die pensionierte Gymnasial- und Abendschullehrerin vor sieben Jahren mit ihrem Mann nach Dötlingen zog, entschloss sie sich, dieses Konzept auch in dem Künstlerdorf zu etablieren. „Ich lese selbst sehr viel. Außerdem kommt man über Bücher sehr gut miteinander ins Gespräch“, erzählt Heumann. Sie tüftelte gemeinsam mit der Vorsitzenden der Dötlingen Stiftung, Gerti Essing, den Titel der literarischen „Schnackrunde“ aus und lud im Frühjahr 2019 zum ersten Treffen ein – damals noch im Püttenhus. Seitdem finanziert die Kunst- und Kulturstiftung die Plakate für die Treffen. Ansonsten liegt die Organisation allein in den Händen von Heumann.

Das Konzept kam an. Rund 20 Interessierte nahmen gleich an der Premiere teil. Inzwischen hat sich die Zahl auf zwölf bis 15 Teilnehmer eingependelt. „Wir waren einmal sogar um die 30. Das ist aber eigentlich schon zu viel, um in einer gemeinsamen Runde über ein Buch zu sprechen“, erläutert die Initiatorin. Die aktuelle Anzahl sei genau richtig. Dennoch seien neue Gesichter stets willkommen, versichert sie.

Ich lese selbst sehr viel. Außerdem kommt man über Bücher sehr gut miteinander ins Gespräch.

Welches Buch bei den Treffen thematisiert wird, bestimmen die Teilnehmer selbst. „Wir sammeln Vorschläge und stimmen dann ab, worüber wir sprechen“, erläutert die Gastgeberin und Moderatorin. In der Regel seien es literarische Werke. „Wir haben aber auch schon über ein Sachbuch gesprochen“, berichtet sie. „Entscheidend ist, dass jeder sagen kann, was er will“, betont Heumann. Dabei werde der Inhalt eines Romans mitunter auch verlassen und sich mit dem Thema allgemein beschäftigt. Festgelegt ist allerdings das Ende. „Nach eineinhalb Stunden ist Schluss. Sonst wiederholt sich irgendwann das schon Gesagte“, sagt sie.

Wer sich an der „Schnackrunde“ beteiligen möchte, hat dazu das nächste Mal am Donnerstag, 20. November, ab 19 Uhr im Café Behr in Dötlingen Gelegenheit. Etwas Zeit, um das Buch von Aydemirs vorab zu lesen, ist also noch. Das sei zwar keine Voraussetzung, aber überaus sinnvoll, betont Heumann. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Auch eine Teilnahmegebühr muss nicht entrichtet werden. Lediglich ihren Verzehr in dem Gastronomiebetrieb müssen die Teilnehmer aus eigener Tasche bezahlen.