Große Probleme bei einigen Schulbussen in Essen
„Für die Kinder war es unglaublich schlimm. Die sitzen hier, die wissen überhaupt nicht, was überhaupt los ist, warum der Bus nicht kommt. Und es ist eine unzumutbare Situation für alle Beteiligten, besonders für die Kinder.“
Es ist eine Chaos-Situation in Essen-Burgaltendorf. Eltern und Lehrkräfte berichten von chaotischen Zuständen bei der Schulbus-Situation für die Comenius-Förderschule. Dort gehen Kinder mit Behinderungen zur Schule und sie sind darauf angewiesen, von entsprechenden Bussen befördert zu werden. Doch das klappt seit dem neuen Schuljahr überhaupt nicht gut. Manche Busse kamen die letzten Wochen deutlich verspätet, andere gar nicht. Deshalb haben sich Eltern und Lehrkräfte an die Radio Essen-Stadtreporter gewendet.
Besonders schwierig sei es, dass für diese Fahrten nicht einfach irgendein Busfahrer einspringen kann. Es werden Fahrer mit einem Personenbeförderungsschein gebraucht. Ein Personenbeförderungsschein ist ein besonderer Führerschein-Zusatz. Der zeigt, dass jemand nicht nur Autos fahren darf, sondern auch Menschen sicher befördern kann – zum Beispiel mit einem Taxi, einem kleinen Bus oder einem Schulbus. Dafür muss der Fahrer extra Prüfungen machen, seine Gesundheit nachweisen und zeigen, dass er zuverlässig ist. Zusätzlich wird eine Begleitpersonen benötigt, diese helfen den Kindern beim Ein- und Aussteigen und achten während der Fahrt auf die Kinder. Weil genau dieses Fachpersonal fehlt, lässt sich Ersatz bei Ausfällen kaum organisieren, sagt das zuständige Busunternehmen Rhein/Ruhr auf Radio Essen-Nachfrage.
Doch darunter leiden vor allem die Schulkinder. Eine Begleitperson berichtet zum Beispiel, dass sie mit den Kindern bis zu einer Stunde auf den Bus warten musste – andere Kolleginnen und Kollegen noch länger. Auch Eltern schildern, wie sehr ihre Kinder darunter leiden. Eine Mutter erzählte uns, dass ihre Tochter besondere Förderung und feste Strukturen braucht. Sie habe sich sonst immer sehr auf die Schule gefreut. Doch durch die unsichere Situation habe ihre Tochter die Hoffnung verloren und sehr unter den Busproblemen gelitten.
Ruhrbahn und Rhein Ruhr bestätigen Probleme in Essen
Die Ruhrbahn, die für die Organisation der Schulbusse in Essen zuständig ist, bestätigt die Schwierigkeiten in Burgaltendorf und bedauert die Lage sehr. Mitarbeiter der Ruhrbahn würden regelmäßig an der Schule kontrollieren, ob das gebuchte Unternehmen Rhein Ruhr alle Auflagen erfüllt. Fehlen zum Beispiel Begleitpersonen, dürfen die Busse nicht fahren. Als Hauptgrund für die Probleme nennt die Ruhrbahn auch vor allem Personalmangel beim beauftragten Unternehmen Rhein Ruhr. Auch Rhein Ruhr selbst räumt die Probleme ein. Das Unternehmen betont auf Nachfrage von Radio Essen, dass es nicht ihre Absicht sei, Kinder vom Schul- und Sozialleben auszuschließen oder sie zusätzlichem Stress auszusetzen. Man suche dringend neues Personal – mit den nötigen Qualifikationen. Um die Situation aber auch jetzt schon zu verbessern, wurde von der Ruhrbahn am 15. September ein weiteres Busunternehmen eingeschaltet. Dieses übernimmt nun einen Teil der Fahrten – mit geschulten Fahrern und Begleitpersonen. Eine Mutter sagte gegenüber Radio Essen, dass ihre Tochter vom neuen Unternehmen gefahren wird und nun alles wieder reibungslos klappt. Laut eines Elternbriefs der Radio Essen vorliegt, gilt das aber leider noch nicht für alle betroffenen Kinder.
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