Die Zahl der gespendeten Organe ist Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern deutlich zurückgegangen. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) wurden in den ersten acht Monaten dieses Jahres nur 135 Organe gespendet – vor zwei Jahren waren es noch 210. Besonders drastisch ist das Minus in Berlin – dort hat sich die Zahl fast halbiert. Deutschlandweit ist die Zahl hingegen um sechs Prozent auf 2.025 gespendete Organe gestiegen.
Auch bei den Transplantationen gibt es einen Rückgang – in Brandenburg gab es seit drei Jahren keine einzige. Bundesweit ist die Zahl an Transplantationen dagegen leicht gestiegen.
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Die meisten Betroffenen warten auf eine Niere
Rund 1.000 Menschen warten aktuell in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern auf ein Spenderorgan – die meisten (77 Prozent) brauchen eine Niere. Laut Angaben der DSO warten die Patienten im Schnitt acht Jahre auf eine neue Niere. Weitere Organe, die benötigt werden, sind die Leber (rund zehn Prozent), das Herz (acht Prozent), die Lunge (vier Prozent) oder das Pankreas (drei Prozent).
In Deutschland dürfen Organe entnommen, wenn der Spender vor dem Tod eingewilligt haben. Im Zweifel entscheiden die Angehörigen, die sich laut Daten der DSO in acht von zehn Fällen dagegen entscheiden. Seit längerer Zeit wird über die Einführung einer Widerspruchslösung diskutiert, wie sie in anderen europäischen Ländern wie Spanien existiert. Dort ist jeder Mensch potenziell Spender, solange er nicht widerspricht. Die Zahl der Spender ist in diesen Ländern deutlich höher, die Wartezeit viel kürzer.
Sendung: rbb24 Inforadio, 27.09.2025, 7:30 Uhr