Ziel 2. Bundesliga 

MSV Duisburg im Höhenflug: Wie Preetz den Zebras „neues Leben“ einhauchte

©IMAGO

Mit 19 von 21 möglichen Punkten nach sieben Spieltagen dominiert Aufsteiger MSV Duisburg die 3. Liga. Die Zebras stellten in der laufenden Saison gleich mehrere Startrekorde auf und trotz des jüngsten Dämpfers beim Remis gegen den TSV Havelse ist die Euphorie im Westen rund um den Traditionsklub nicht verflogen. Einer, der für den aktuellen Höhenflug mitverantwortlich zeichnet, ist Geschäftsführer Michael Preetz. Der 58-Jährige sprach nun erstmals über den bei nicht wenigen Anhängern gelebten Traum vom Durchmarsch und das Duisburger Erfolgsgeheimnis.

„Wir haben uns nach dem Abstieg in die 4. Liga in vielen Punkten neu aufgestellt, dem MSV neues Leben eingehaucht! Wir haben für den Klub einen umfangreichen Sanierungsprozess angeschoben und in der Mannschaft mussten über 20 Spieler gehen. Dafür haben wir junge, hungrige, gierige Jungs mit Ruhrpott-Mentalität geholt. Und die Neugier der Fans durch neue Kommunikationswege geweckt, sind so nahbarer und haben Herzen zurückerobert. Und vor allem haben auch Trainer und Mannschaft sofort geliefert – wir sind die erste und einzige Mannschaft in der Geschichte aus der Regionalliga West, die den direkten Wiederaufstieg geschafft hat“, freute sich Preetz angesprochen auf die Duisburger Positivserie in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung.

Am Samstag im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt (ab 14 Uhr live) will die Mannschaft von Trainer Dietmar Hirsch auch im achten Spiel in Folge ungeschlagen bleiben. Dennoch schiebt Preetz den Status des Aufstiegsanwärters noch an die Konkurrenz weiter: „Wir haben den Kern der Mannschaft behalten, uns weiter verstärkt und einen überragenden Teamgeist. Die Brust ist breit. Favoriten sind aber Teams wie Rot-Weiß Essen, 1860 München, Hansa Rostock oder Saarbrücken. Unsere Fans dürfen träumen, uns als Verein tut Demut gut. Hier wurde in den letzten Jahren zu viel über die 2. Liga geredet und dabei vergessen, die 3. Liga anzunehmen.“

Dennoch betonte Preetz, dass das Ziel kurz- oder mittelfristig die Rückkehr ins deutsche Unterhaus sei, wo die Zebras zuletzt in der Spielzeit 2018/19 aufliefen: „Ja, aber auf Strecke und mit Bedacht. Im ersten Schritt wollten wir in die 3. Liga, das ist geschafft. Im zweiten Schritt wollen wir uns dort etablieren und mittelfristig in die 2. Liga.“ Nach Ingolstadt folgen mit den Duellen gegen Saarbrücken, Rostock und den TSV 1860 dahingehend richtungsweisende Partien.

MSV Duisburg: Preetz lehnte Saudi-Arabien-Wechsel ab

Preetz äußerte sich im Interview auch zu seiner eigenen Person und erklärte, warum er sich in der jüngsten Vergangenheit gegen einen Abschied aus Duisburg in Richtung Saudi-Arabien entschied. „Ein Wechsel nach Saudi-Arabien spielt natürlich unter monetären Aspekten eine Rolle. Aber das ist nicht alles im Leben. Ich habe mich viel lieber für einen Traditionsverein mit großartigen Menschen entschieden. Das war eine bewusste Entscheidung. Der MSV hat eine überragende emotionale und verbindende Bedeutung für Duisburg und eine enorme Wirtschaftskraft für die Stadt. Und ich verspreche: Ich bin auch keiner, der wegläuft, wenn es mal brennt“, sagte der ehemalige Bundesliga-Profi, der auf die Frage nach weiteren Angeboten betonte: „Es gab die ein oder andere Anfrage, aber ich fühle mich hier pudelwohl und bin hier noch lange nicht fertig. Und zu Vertrags-Details äußere ich mich grundsätzlich nicht.“