Was ein Auftakt in die Finalserie der DEL2! Die Dresdner Eislöwen mussten sich bei den Ravensburg Towerstars nach wilden 60 Minuten 2:4 geschlagen geben. Für Aufregung sorgten auch die Ereignisse am Spielfeldrand.

Es waren noch gut 12 Minuten auf der Uhr, da flogen reihenweise leere Bierbecher auf die Mannschaftsbank der Sachsen. Die Dresdner Spieler waren sauer, schmissen sie sogar vereinzelt zurück über die Plexiglas-Abtrennung. Fragwürdig: Ordner waren weit und breit keine zu sehen.

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Die Partie musste für eine knappe Minute unterbrochen werden, war bei 2:1-Führung der Gastgeber ohnehin richtig hitzig. Sebastian Gorcik und Tomas Andres fetzten sich verbal mit Adam Payerl und Lukas Mühlbauer über den Zeitnehmer-Tisch von der einen Strafbank zur anderen. Dort saßen die vier ihre Zwei-Minuten-Strafen für Faustkämpfe ab.

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Die Eislöwen waren im Fünf-gegen-Fünf überwiegend die überlegene Mannschaft, kamen gesamt auf 45:30 Schüsse. Doch die Gäste wurden früh kalt geduscht – nicht mit Bier, sondern einem Tor. Robbie Czarnik versenkte den Puck nach 129 Sekunden zum 1:0 (3.).

Obwohl die Dresdner sich reinbissen, liefen die Special Teams überhaupt nicht nach ihrem Geschmack. Sie hatten offensichtlich etwas Probleme mit dem intensiven Forechecking der Towerstars – auch und vor allem in Überzahl.

Ravensburg, das mit nur 70 Prozent eigentlich eine schwache Quote im Penaltykilling hat, stellte die Gäste damit vor mehr Probleme als erwartet. Folge: Kein Eislöwen-Treffer trotz 20:16 Strafminuten für die Schwaben. Was allerdings auch an deren Keeper Ilya Sharipov lag.

Auf dem Eis wurden zwischen beiden Teams reichlich „Nettigkeiten“ ausgetauscht

Auf dem Eis wurden zwischen beiden Teams reichlich „Nettigkeiten“ ausgetauscht

Foto: IMAGO/Eibner

Dagegen nutzte erneut Czarnik gleich das erste Powerplay der Hausherren schon nach zehn Sekunden zum 2:0 (27.). Dabei waren die Eislöwen im bisherigen Verlauf gerade in Unterzahl bockstark unterwegs. Immerhin: Youngster Nicolas Schindler gelang sein erstes Playoff-Tor – der hochverdiente 1:2-Anschluss (32.).

In einem immer hektischeren Abschlussdrittel rannte Dresden in einen Konter, den Fabian Dietz wieder abgezockt zum 1:3 (50.) nutzte. Gorciks 2:3 (55.) mit sattem Schuss aus dem Nichts brachte die Eislöwen nochmal ran, aber die Gastgeber machten mit einem Schuss ins leere Tor den Deckel drauf.

Trotzdem stehen jetzt die ersten Erkenntnisse: Ravensburg wird ein harter Brocken, spielt effizient, hat gute Solos, hohes Tempo und Pressing in der Offensive und wirkt defensiv stabiler als zuletzt. Entscheidend dürfte werden, ob die Towerstars diese Intensität wirklich alle zwei Tage abrufen können. Auswärts kam der dreifache Zweitliga-Meister in Krefeld zweimal gehörig unter die Räder.

Dresden unter Zugzwang

Dresden-Trainer Niklas Sundblad (52): „Die Special Teams waren heute mitentscheidend. Ravensburg trifft in Überzahl, wir aber nicht.“ Für sein Team wird es wichtig, gerade dort die eigenen Stärken mehr zum Tragen zu bringen. Und die Erfahrung des Teams auszuspielen. Heißt auch, den Kontrahenten öfter zu überraschen.

Am besten gleich am Samstag (16 Uhr) im ersten Finale zuhause, denn ein 0:2-Rückstand in der Serie wäre eine schwere Hypothek für den Traum vom Aufstieg in die DEL. Dagegen kann sich die Düsseldorfer EG freuen. Ravensburg tut alles, um dem sportlichen Absteiger doch noch den Klassenerhalt zu besorgen.

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Quelle: MagentaSport18.04.2025