Urteil nach Tat auf dem Abstellgleis

Flaschensammler vergewaltigt Schülerin in Regionalexpress

27.09.2025 – 14:49 UhrLesedauer: 2 Min.

Blick in den Innenraum eines Regionalzugs (Symbolbild): Im Februar wurde eine Schülerin von einem 24-Jährigen vergewaltigt.Vergrößern des Bildes

Blick in den Innenraum eines Regionalzugs (Symbolbild): Im Februar wurde eine Schülerin von einem 24-Jährigen vergewaltigt. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Stefan Ziese/imago-images-bilder)

Eine Schülerin fährt mit einem Regionalzug aus Versehen zu einem Abstellgleis – und es ist noch jemand in der Bahn, der nichts Gutes im Schilde führt.

Ein 24 Jahre alter Mann, der eine Schülerin in einem Regionalexpress bei Hannover vergewaltigt hat, ist zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Das teilte das Amtsgericht Hannover am Freitag mit. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die 18-Jährige war Anfang Februar mit dem Regionalzug von Oldenburg nach Hannover unterwegs, wie die „Bild“-Zeitung berichtete. Kurz vor der Ankunft in Hannover kam es zu einem medizinischen Notfall im Zug. Die Schülerin half beherzt und leistete Erste Hilfe. Doch beim Aussteigen vergaß sie ihre Sachen in der Bahn und rannte zurück ins Abteil. In dem Moment setzte sich der Regionalexpress bereits wieder in Bewegung – zum Abstellgleis.

Ebenfalls im Zug war ein 24 Jahre alter Syrer, der laut Berichten der „Bild“-Zeitung Flaschen sammelte. Der Asylbewerber, dem das Amtsgericht eine Intelligenzminderung zusprach, verwickelte die junge Frau laut Überzeugung der Richter in ein Gespräch und versuchte sie zu küssen. Er fasste der 18-Jährigen wiederholt an den Intimbereich und missbrauchte sie.

Erst als sich die Schülerin mit einem Schlag zur Wehr setzte, ließ der Mann von ihr ab. Anschließend soll er sie noch weiter sexuell belästigt haben. Die 18-Jährige flüchtete zunächst auf die Zugtoilette, danach entkam sie aus dem Regionalexpress.

Der 24-Jährige bestritt bis zuletzt, etwas mit der Tat zu tun zu haben. Er war bereits in der Vergangenheit wegen Diebstahls und Körperverletzung aufgefallen. Er befindet sich in Untersuchungshaft.

Mit dem Urteil blieb das Gericht deutlich hinter der Forderung der Staatsanwaltschaft zurück, die dreieinhalb Jahre als gerechtfertigt angesehen hatte. Der Verteidiger des Mannes hatte hingegen eine Bewährungsstrafe gefordert.

Sollte das Urteil rechtskräftig werden, so die „Bild“-Zeitung, könnte der 24-Jährige abgeschoben werden. Sein Asylantrag sei ohnehin abgelehnt worden.