Zoll-Schock aus den USA! Donald Trump (78) hat am Mittwoch (Ortszeit) weltweite Zölle verhängt.
Nach eigenen Angaben will Trump die US-Zölle überall dort anheben, wo sein Land derzeit weniger verlangt als die Handelspartner. Allerdings: Pauschal soll ein Minimum von 10 Prozent auf alle Einfuhren in die USA gelten.
Bizarre Folge: Auch die Heard und McDonaldinseln sollen Importsteuern zahlen – obwohl sie nichts exportieren! Denn: Dort leben nur Pinguine, Robben und Vögel. Die Inselgruppe ist ein australisches Außengebiet im südlichen Indischen Ozean. Menschliche Bevölkerung: Null.
Auch die Robben und Vögel, die auf Heard leben, müssten auf Waren, die sie in die USA importieren wollen, Zölle zahlen. 1997 wurde die Inselgruppe von der Unesco zum Weltnaturerbe erklärt
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Die Inselgruppe ist ein Naturschutzgebiet, in dem Robben und Vögel leben. Auf Heard befindet sich eines von sieben Brutgebieten des Königspinguins.
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Doch auch bei einigen anderen Ländern sorgen die verhängten Zölle für große Augen.
▶︎ Das Britische Territorium im Indischen Ozean wurde von US-Präsident Trump mit dem „Pauschal-Zoll“ von 10 Prozent belegt. Problem: Die Insel hat keine zivilen Einwohner, es handelt sich um den Militär-Stützpunkt Diego Garcia, den die USA gemeinsam mit Großbritannien betreiben. Insgesamt sind dort 4000 Menschen stationiert, 3960 davon US-Bürger.
US-Präsident Trump stellte die neuen Zölle mithilfe von großen Tafeln vor
Foto: Mark Schiefelbein/AP/dpa
▶︎ Indonesien erhebt hohe Steuern auf Kaffeeimporte (64 Prozent), da das Land selbst der neuntgrößte Kaffeeexporteur der Welt ist (Wert: 1,1 Mrd. US-Dollar). Trump erhebt nun 32 Prozent reziproke Zölle auf Kaffeeimporte aus Indonesien, obwohl die USA laut Wirtschaftsjournalist James Surowiecki praktisch „keinen Kaffee nach Indonesien (oder sonst wohin) exportieren.“ Heißt: Für Amerikaner bleibt der Kaffee richtig teuer – umgekehrt passiert gar nichts.
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▶︎ Vietnam muss zukünftig 46 Prozent Einfuhrzölle in die USA zahlen. Auch damit schadet Trump zuerst den US-Verbrauchern. Denn: Viele US-Firmen produzieren in Vietnam, darunter etwa der Sportkleidungs-Gigant Nike.
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Außerdem konterkariert der Vietnam-Zoll Trumps eigenen Anti-China-Plan: Viele Unternehmen – auch Nike – waren gerade von China nach Vietnam ausgewichen, um Anti-China-Zöllen zu entgehen. Nun werden sie von den Zöllen eingeholt.
Die Kleidungsindustrie in Vietnam hat ein Volumen von rund 40,8 Milliarden Euro
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Im Video: Trump erklärt seine historische Zoll-Tafel
Quelle: Welt03.04.2025
Keine Zölle wurden von Trump am Mittwoch für Brunei, den Kongo, Kuba, den Iran, Mikronesien, die Seychellen, Somalia, Tansania und Tuvalu eingeführt, die wenig oder gar keinen Handel betreiben.
Auch Russland wurden keine neuen Zölle aufgebrummt. Trotz Sanktionen belief sich der Handel der USA mit Russland im Jahr 2024 auf geschätzte 3,5 Milliarden US-Dollar. Haupt-Handelsprodukt: Dünger.