Lange sah es im Spiel zwischen dem Karlsruher SC und dem 1. FC Magdeburg nach einem torlosen Remis aus. Magdeburg vergab am 7. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga etliche Torchancen, dann brachte ein später Standard die Entscheidung zugunsten des KSC.
Christian Kobald traf in der 84. Spielminute per Kopf zum schmeichelhaften 1:0 (0:0)-Sieg der Karlsruher. Der KSC rückt damit wieder an die Aufstiegsränge heran. Magdeburg hingegen bleibt mit drei Punkten Tabellenletzter und muss sich ärgern: Keiner der insgesamt 21 Torschüsse fand den Weg ins Karlsruher Tor, trotz etlicher guter Offensivaktionen fährt der FCM punktlos nach Hause.
Magdeburgs Trainer Fiedler: „Torchancen für drei Spiele“
„Wir haben einen richtig guten Schritt gemacht heute“, betonte Magdeburgs Trainer Markus Fiedler trotz der Niederlage. „Wir haben gegen einen guten Gegner Charakter, Willen und Herz gezeigt. Wir haben Torchancen für drei Tore gehabt und belohnen uns nicht. Dass wir dann kurz vor Schluss das Gegentor bekommen, ist besonders bitter.“
„Magdeburg war dem 1:0 wesentlich näher“, räumte Karlsruhes Trainer Christian Eichner am Sportschau-Mikrofon ein. „Ich bin alles andere als zufrieden. Es war heute nicht gut genug und nicht so, wie wir schon gespielt haben in dieser Saison.“
Harte Zweikampfführung, Chancen für Karlsruhe und Magdeburg
Gäste-Trainer Fiedler hatte in der Trainingswoche „keine Mannschaft gesehen, die auf Platz 18 steht“ und lobte die Einstellung seiner Spieler sowie die gute Stimmung. Was Fiedler dann in der Anfangsphase in Karlsruhe sah, bestätigte diesen Eindruck: Magdeburg versteckte sich nicht, sammelte Ballbesitz und versuchte den Gegner hoch zu pressen.
Zwar schoss Karlsruhe durch Philipp Förster (6. Minute) und Lilian Egloff (15.) früh zweimal gefährlich in Richtung Tor, doch auch die Gäste zeigten sich gefährlich. Rayan Ghrieb nach feiner Einzelaktion (13.) sowie vor allem Baris Atik, der nach einem langen Ball eine hervorragende Kopfballmöglichkeit vergab (17.), hätten Magdeburg in Führung bringen können.
Neben ersten Offensivaktionen bekamen die Zuschauer knackige Zweikämpfe geboten. Schiedsrichter Wolfgang Haslberger ließ viel laufen, was die Intensität der Duelle zusätzlich befeuerte.
Atik lässt die Führung für Magdeburg liegen
Auch das Ende der unterhaltsamen ersten Halbzeit bot Torraumszenen, ohne dass jedoch eine Mannschaft den Führungstreffer erzielen konnte. Zunächst entschärfte Karlsruhes Torwart Hans Christian Bernat dreimal stark (35.). Zwei Minuten später setzte sich Rafael Pinto Pedrosa, der 17-jährige rechte Schienenspieler der Karlsruher, dynamisch durch. Seine Hereingabe verpasste Fabian Schleusener im Fünfmeterraum aber knapp.
Die größte Torchance der ersten 45 Minuten vergab Atik, der ein perfektes Zuspiel von Ghrieb am langen Pfosten vorbeischob (45.+4). So musste sich Magdeburg über den ausgeglichenen Spielstand ärgern – die Gäste hatten mehr Chancen (13:7 Torschüsse zur Pause) sowie die deutlich besseren.
Zwei Großchancen, kein Tor: Magdeburgs Baris Atik (l.)
Karlsruhe zeigt eine Reaktion
Von den favorisierten Karlsruhern musste im zweiten Durchgang mehr kommen. Trainer Eichner hatte vor dem Spiel das Ziel ausgegeben, „mehr Spieler auf Normalniveau“ zu bringen als zuletzt beim ernüchternden 0:3 in Kiel. Während davon im ersten Durchgang wenig zu sehen war, steigerten sich die Karlsruher mit Beginn der zweiten Hälfte, fanden bei ihren Abschlüssen aber mehrfach ihren Meister im guten Magdeburger Torwart Dominik Reimann.
Zunächst hielt Egloff voll drauf (56.), wenig später schloss Schleusener erst per Dropkick (57.), dann per Lupfer ab (62.) – jeweils war Reimann zur Stelle und hielt Magdeburg im Spiel. Die Magdeburger hingegen konnten die gute Leistung der ersten Halbzeit zunächst nicht bestätigen. Joker Max Geschwill bot sich erst nach 65 Minuten per Kopfball nach Ecke die erste Magdeburger Gelegenheit nach dem Seitenwechsel. Kurz darauf prüfte der umtriebige Laurin Ulrich KSC-Keeper Bernat, der den Ball aus dem kurzen Eck fischte.
Stalmach vergibt XXL-Chance – KSC schlägt zu
Beide Mannschaften spielten in der Schlussphase auf Sieg, sodass es weiter Chance um Chance gab. Der eingewechselte Dariusz Stalmach brachte sich im Strafraum in Schussposition, hatte Zeit für seinen Abschluss, schoss aber klar am langen Eck vorbei.
Und wie es so oft ist im Fußball, rächte sich die Magdeburger Fahrlässigkeit vor dem gegnerischen Tor. Karlsruhes Marvin Wanitzek brachte einen Freistoß gewohnt präzise in den Sechzehnmeterraum, Kobald köpfte platziert ins linke Eck ein. Magdeburg brachte keine zwingende Schlussoffensive zustande, Karlsruhe verwaltete die knappe Führung clever und durfte den etwas glücklichen Sieg bejubeln.
Karlsruhe in Dresden, Magdeburg gegen Elversberg
Karlsruhe spielt am 8. Spieltag im Topspiel am Samstagabend gegen Dynamo Dresden (20.30 Uhr). Magdeburg spielt am Sonntagmittag gegen Elversberg (13.30 Uhr).
