Fragen & Antworten
Standdatum: 27. September 2025.
Autorinnen und Autoren:
Matthias Röhrs
Bild: Radio Bremen
Viele Bands nutzen den Komplex in Gröpelingen für ihre Proben. Zwischenzeitlich drohte die Schließung. Doch nun zeichnet sich eine Lösung für das Künstlerhaus ab.
Rund 400 Künstlerinnen und Künstler aus Bremen haben im Juni Alarm geschlagen. Etwa hundert Bands, darunter bekanntere Namen wie Raum 27, Mantar oder Lenny Morris sahen ihre musikalische Heimat in der Use Akschen 91, einem großen Proberaumkomplex in der Nähe der Waterfront, bedroht. Für diese Art der Nutzung gibt es dort nämlich keine Baugenehmigung. Geprobt wurde nur mit einer Duldung der Stadt. Wie das Bauamt nun dem Petitionsausschuss der Bürgerschaft mitteilte, könnte es bald eine Genehmigung geben.
Wie sieht der Lösungsweg aus?
Das Bauamt konnte die Umnutzung des Gebäudes bisher nicht genehmigen, weil unter anderem drei Baulasten fehlen – also bestimmte Garantien eines Nachbarn. Er soll zum Beispiel zusagen, dass er die Fluchtwege des Künstlerhauses, die über sein Grundstück führen, nicht bebaut. Zwischen den beiden Parteien gibt es bislang keine Einigung.
Zwei der drei fehlenden Baulasten sind laut Bauressort aber mittlerweile obsolet. Das Künstlerhaus bekommt zum Beispiel andere Fluchtwege. In der Zwischenzeit seien außerdem einige Forderungen des Nachbarn erfüllt worden. So gebe es mittlerweile einen Wachdienst, der dazu beitragen soll, den Lärm draußen so weit wie möglich zu reduzieren.
Die dritte Baulast, die den Brandschutz betrifft, könnte ebenfalls unnötig werden. Künstlerhaus-Eigentümer Karl-Heinz Kaiser liegt ein Gutachten vor, das dies bestätigt. Findet es Anerkennung beim Bauamt, kann es unabhängig des Nachbarn eine Entscheidung treffen. Wenn nicht, müssen sich die beiden Seiten einigen. Das Bauamt vermittelt zwischen den Parteien. Der Eigentümer des Nachbargrundstücks wollte sich auf Nachfrage von buten un binnen nicht äußern. In einer schriftlichen Stellungnahme im Juni erklärte er, sehr daran interessiert zu sein, „dass in dem gewerblichen Gebiet Use Akschen eine funktionierende kulturelle Einrichtung genehmigt wird“.
Was ändert sich am Künstlerhaus?
Es sind einige bauliche Veränderungen am Künstlerhaus nötig, etwa die Verlegung des Haupteingangs, um dem Lärm hin zum Nachbargrundstück zu reduzieren. Für eine Genehmigung muss auch beim Brandschutz etwas nachgebessert werden. Eigentümer Kaiser spricht von einem Investitionsvolumen von etwa 500.000 Euro.
Auch intern könnte sich etwas ändern. Künstlerhaus-Sprecher Hollmann sagt, man könne jetzt endlich einige Ideen angehen, die aufgrund des unsicheren Status bisher auf Halde lagen.
Quelle:
buten un binnen.
Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, 27. September 2025, 8:40 Uhr