Bremer Restaurant in der Kritik

Gammel-Fisch und fehlende Körperhygiene bei Kontrolle entdeckt

Aktualisiert am 27.09.2025 – 13:42 UhrLesedauer: 2 Min.

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Gefrorener Lachs im Lager: Fisch muss durchgängig gekühlt werden. Das nahm ein Restaurants aus Bremen nicht so genau. (Archivbild) (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Liudmila Yagovitina/imago)

Bremer Lebensmittelkontrolleure haben mehrere Pflichtverstöße in einem Restaurant entdeckt – trotz vorheriger Hinweise.

Beim Gastronomiebetrieb Restaurant Proper by Sildi in der Meyerstraße sind bei einer Lebensmittelkontrolle gleich mehrere schwerwiegenden Hygienemängel aufgefallen: Neben falsch deklarierten Zutaten wurden auch falsch gelagerte Fische sowie Lücken bei der Händehygiene festgestellt.

Bei einer Überprüfung des Kühlschranks am 20. August 2025 entdeckten Kontrolleure mehrere Edelstahlbehälter mit verschiedenen Fischsorten – darunter Lachsfilet, Garnelen, Wolfsbarsch und Seeteufel. Das Problem: Die Produkttemperaturen lagen durchweg deutlich über dem gesetzlich erlaubten Bereich.

Gemessen wurden Werte zwischen +4,3 °C und +8,1 °C, obwohl Frischfisch laut Vorschrift bei 0 bis maximal +2 °C oder unter abschmelzendem Eis gelagert werden muss.
Laut Überwachungsdienst habe man den Betrieb bereits mehrfach auf diese Pflicht hingewiesen – ohne Erfolg.

Auch auf der Speisekarte des Betriebs stießen die Kontrolleure auf Unstimmigkeiten: Angeboten wurden Produkte mit geschützter Ursprungsbezeichnung wie Parmesan, Grana Padano und Parmaschinken. Tatsächlich verwendet wurden jedoch andere Produkte: ein Hartkäse vom Typ Gran Moravia sowie ein einfacher Prosciutto Crudo.

Nach Einschätzung der Behörde stelle dies eine klare Irreführung der Verbraucher dar. Die geschützten Originalprodukte seien nicht nur teurer, sondern unterlägen auch deutlich strengeren Herkunfts- und Qualitätsauflagen. In der Kontrolle hieß es weiter, dass die Karte vor Drucklegung zur Prüfung vorgelegt wurde – inklusive explizitem Hinweis, dass bei Nichtverwendung der deklarierten Produkte eine Täuschung vorliege.

Ein weiterer Kritikpunkt betraf die Personalhygiene: Sowohl am Handwaschbecken der Spüle als auch hinter der Bar fehlten Mittel zum hygienischen Reinigen und Trocknen der Hände.

Diese Mängel erhöhen laut Überwachungsdienst erheblich das Risiko für die Übertragung von Krankheitserregern. Insbesondere beim Umgang mit leicht verderblichen Lebensmitteln wie Fisch und Meeresfrüchten sei dies nicht hinnehmbar.