Auf der Autobahn 7 bei Lutterberg sind Einsatzkräfte in Schutzanzügen zu sehen.

AUDIO: Chemie-Großeinsatz in Groß Borstel (1 Min)

Stand: 28.09.2025 07:18 Uhr

Ein 18-Jähriger hatte unter anderem hochgiftiges Zyanid in seinem Elternhaus in Hamburg-Groß Borstel gelagert. Dadurch löste er am Sonnabend einen Großeinsatz der Feuerwehr aus. Jetzt ermittelt der Staatsschutz.

Der junge Mann hatte die Chemikalien laut Polizei legal im Internet bestellt. Nach Informationen von NDR 90,3 könnte es sich unter anderem um hochgiftiges Zyanid handeln. Als der Mann das Paket öffnete, wurde ihm schlecht. Er wählte den Notruf und kam ins Krankenhaus. Dort wurden zunächst keine Vergiftungserscheinungen festgestellt, wie ein Polizeisprecher mitteilte.

Das Haus wurde vorsichtshalber evakuiert. Feuerwehrleute in Schutzanzügen fanden darin diverse Chemikalien. Offenbar begeisterte sich der junge Mann für Chemie. Die gefährlichen Stoffe seien demnach abtransportiert und analysiert worden, so der Sprecher.

Feuerwehrleute mussten dekontaminiert werden

Die Polizei habe vor Ort Hinweise auf mehrere Straftaten feststellen können. Der Staatsschutz sei hinzugezogen worden, wie es hieß. Details nannte der Polizeisprecher zunächst nicht. Zuvor hatte die Polizei mitgeteilt, es gebe keine Hinweise auf eine Straftat.

Nach Messungen im Haus wurde die Einsatzstelle an die Polizei übergeben. Die rund 50 Polizei- und Feuerwehrkräfte mussten noch vor Ort aufwendig dekontaminiert werden. Bei Zyanid handelt es sich um eine hochgiftige Blausäureverbindung. Was genau der 18-Jährige mit dem Stoff vorhatte, der auch in Zyankali enthalten ist, ist noch unklar.

Dieses Thema im Programm:

NDR Fernsehen | Hamburg Journal | 27.09.2025 | 19:30 Uhr