Probleme bei digitaler Auszahlung
Frankfurt wartet weiter auf Bezahlkarte für Geflüchtete
28.09.2025 – 08:00 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine EC-Karte und Geldscheine (Symbolbild): In Hessen macht die Umsetzung der Bezahlkarte weiterhin Ärger. (Quelle: IMAGO/Lobeca/Ralf Homburg/imago)
Auch Monate nach offiziellem Start ist die Bezahlkarte für Asylbewerber in Hessen noch nicht überall im Einsatz. In Frankfurt kämpft man mit technischen Hürden.
Seit einem halben Jahr soll die Bezahlkarte für Geflüchtete in Hessen Bargeldauszahlungen teilweise ersetzen. Doch von einem flächendeckenden Einsatz ist das System weit entfernt. Nach Angaben des Sozialministeriums in Wiesbaden haben bislang nur 17 Kommunen sowie die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes die Karte eingeführt.
Das System soll einen Teil der staatlichen Leistungen für Asylbewerber als Guthaben bereitstellen. So sollen Bargeldzahlungen reduziert und Überweisungen ins Ausland erschwert werden. „Wir sind mit dem pragmatischen Weg der Einführung der Bezahlkarte in Hessen sehr zufrieden“, erklärte ein Sprecher des Ministeriums.
In Frankfurt aber ist die Karte noch nicht im Einsatz. „Wir gehen davon aus, dass die Stadt die Bezahlkarte noch in diesem Jahr einführen kann“, teilte ein Sprecher mit. Zunächst müssten jedoch technische Schnittstellen zwischen der städtischen Software und dem Zahlungsdienstleister des Landes eingerichtet werden. Diese Arbeiten liefen derzeit.
Auch in anderen Städten hakt es: In Kassel fehlt ebenfalls die funktionierende Verbindung zum System. Darmstadt wartet auf notwendige Software-Lizenzen, deren Bereitstellung bereits mehrfach verschoben wurde. Und auch Wiesbaden hat das Projekt zurückgestellt.
In Hessen sind 21 Landkreise sowie fünf kreisfreie Städte für die Unterbringung von Geflüchteten zuständig. Sie sind jedoch erst verpflichtet, die Bezahlkarte einzuführen, wenn die technische Voraussetzung gegeben ist. Aktuell nutzen die Kommunen vier unterschiedliche Verfahren zur Auszahlung der Leistungen, von denen nur eines bereits an das Kartensystem angebunden ist.
Eine freiwillige Einführung sei dennoch möglich, betont das Ministerium. Marburg etwa hat als kreisangehörige Stadt mit eigener Leistungsbehörde die Bezahlkarte bereits umgesetzt.
