Gänsehautstimmung vor dem Spiel, Gänsehautstimmung nach dem Spiel. Aber dazwischen lagen 47 Minuten blanker Horror – und am Ende steht da Tabellenplatz 18!
Was für ein unfassbarer Auftritt von Gladbach. 0:6 stand es gegen Eintracht Frankfurt kurz nach der Pause. Und Borussia war auf dem allerschlechtesten Weg, die eigene Bundesliga-Historie neu zu schreiben: 0:7 gegen Werder Bremen am 30. April 1966, 2:8 am 30. Oktober 1998 gegen Bayer Leverkusen, 1:7 gegen Bayern München am 24. März 1979 und 0:6 gegen den SC Freiburg am 5. Dezember 2021 – das sind die schlimmsten Heimpleiten der VfL-Geschichte.
Kein Wort über Fußball: Emotionale PK nach Fan-Unfall
Quelle: DFL27.09.2025
Diesmal drohte es sogar zweistellig zu werden – doch am Ende stand ein wildes 4:6!
Die vier Treffer von Jens Castrop, Haris Tabakovic, Yannik Engelhardt und Grant-Leon Ranos änderten zwar nichts daran, dass Gladbach jetzt Letzter ist, schlechter als Heidenheim. Aber für den Trainer könnten sie eine Menge bedeuten.
Manager Roland Virkus (58) stützt Eugen Polanski (39) – und will auch seine Arbeit selbst hinterfragen
Foto: Borussia Moenchengladbach via Getty Images
Eugen Polanski (39) gab zu, dass er lange Zeit fassungslos war, wie blutleer und mit was für einer verheerenden Körpersprache seine Truppe unterwegs war. Aber immerhin: Er griff früh ein, wechselte schon nach 35 Minuten Florian Neuhaus und Tabakovic für Fabio Chiarodia und Kevin Stöger ein – das wäre unter Gerardo Seoane (46) noch undenkbar gewesen.
Auch seine Pausenansprache, in der er an die Ehre jedes einzelnen seiner Versager appellierte, saß offenbar. Deshalb darf er nun auch weitermachen!
Gladbach-Sportchef Roland Virkus (58): „Eugen bekommt eine faire Chance. Und eine faire Chance sind nicht nur zwei Spiele. Gegen Freiburg ist er auf jeden Fall wieder auf der Bank!“
Das hatten die Fans vor und tatsächlich auch nach dem Spiel genauso gefordert. Bei der Mannschaftsaufstellung wurde sein Name so inbrünstig gebrüllt wie schon ewig kein anderer Trainer mehr. Und selbst nach der 4:6-Pleite und dem Sturz auf Platz 18 feierte ihn die Nordkurve mit „Eugen-Polanski“-Sprechchören.
Virkus stellt klar: „Das haben wir natürlich wahrgenommen, es zeigt uns: Da kommen wir nur zusammen raus. Eugen wird seine Erkenntnisse aus diesem Spiel ziehen – und dann wollen wir eine Entwicklung sehen.“
Am Sonntag (19.30 Uhr/DAZN) in der Bundesliga gegen Freiburg darf sich der 47-Minuten-Horror also nicht mal ansatzweise wiederholen – sonst ist Polanski trotz allem Fan-Support seinen Job schon wieder los.