22.35 Uhr: Ukrainischer Präsident skeptisch gegenüber Waffenruhe

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußert sich skeptisch zur Feuerpause. Sie sei ein „weiterer Versuch Putins, mit Menschenleben zu spielen“, schrieb er auf X.

20.51 Uhr: Selenskyj schlägt Verlängerung der Feuerpause vor

Nach der von Moskau überraschend angekündigten kurzen Feuerpause zum Osterfest hat der ukrainische Präsident im Gegenzug eine Verlängerung um 30 Tage vorgeschlagen. „Falls die vollständige Feuerpause tatsächlich hält, schlägt die Ukraine eine Verlängerung über den 20. April hinaus vor“, schrieb Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X. „Das würde Russlands wahre Absichten zeigen – denn 30 Stunden reichen zwar für Schlagzeilen, nicht aber für echte vertrauensbildende Maßnahmen“, fügte der Präsident hinzu. „30 Tage würden dem Frieden eine Chance geben.“

20.34 Uhr: Ukraine zu Waffenruhe über Ostern bereit

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich zu einer Waffenruhe über Ostern bereiterklärt, sollte sich Russland auch daran halten. „Wenn Russland nun plötzlich bereit ist, sich wirklich auf ein Format des vollständigen und bedingungslosen Schweigens (der Waffen) einzulassen, wird die Ukraine entsprechend handeln – und damit Russlands Handlungen widerspiegeln“, schrieb Selenskyj am Samstagabend im Onlinedienst X. Er betonte zugleich, dass der ruwssische Präsident Wladimir Putin seine Waffenruhe-Ankündigung bereits gebrochen habe: „Die russischen Angriffe auf mehrere Frontabschnitte dauern an, und der russische Artilleriebeschuss hat nicht nachgelassen“.

20.30 Uhr: EU-Kommission reagiert zurückhaltend auf russische Ankündigung

Die EU-Kommission reagiert zurückhaltend auf den russischen Vorstoß für eine 30-stündige Feuerpause. „Russland hat sich als Aggressor erwiesen. Wir müssen daher zunächst ein tatsächliches Ende der Aggression und klare Taten für eine dauerhafte Waffenruhe sehen“, sagt die Sprecherin für auswärtige Angelegenheiten, Anitta Hipper. „Russland könnte diesen Krieg jederzeit beenden, wenn es wirklich wollte. Wir unterstützen die Ukraine weiterhin für einen langen, gerechten und umfassenden Frieden.“

19.51 Uhr: Großbritannien fordert Waffenruhe-Bekenntnis

Großbritannien fordert Russland auf, sich zu einem vollständigen Waffenstillstand in der Ukraine zu bekennen. Es gehe um „nicht nur eine eintägige Pause“, teilt das britische Außenministerium mit.

18.39 Uhr: Ukraine-Experte zweifelt an russischer Waffenruhe

Der Ukraine-Beobachter Nico Lange warnte auf der Plattform X, Putins Worten Glauben zu schenken. „Wir kennen Putins Drehbuch: Große Osterwaffenruhe ankündigen, dann die Ukraine eschuldigen, sie hätte provoziert oder die Waffenruhe gebrochen.“

Nach mehr als drei Jahren Krieg und auch in Anbetracht der jüngsten Entwicklungen sind die Hoffnungen in die russische Ankündigung auf eine Waffenruhe nicht allzu groß. So hatten vor einigen Wochen US-Vermittler mit Russland und der Ukraine in getrennten Gesprächen vereinbart, dass keine Objekte der Energieinfrastruktur mehr bombardiert werden sollen. Putin gab nach einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump dazu am 18. März den Befehl. Moskau warf der Ukraine dann allerdings vor, sich nicht an die Vereinbarung zu halten, und setzte die Angriffe fort.

17.58 Uhr: Ukrainischer Minister skeptisch gegenüber Waffenruhe

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha erklärt, man könne dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bei seiner Ankündigung einer Oster-Waffenruhe nicht vertrauen. „Die Haltung der Ukraine bleibt klar und konsequent: Bereits am 11. März haben wir in Dschidda dem US-Vorschlag einer vollständigen Übergangswaffenruhe für 30 Tage bedingungslos zugestimmt“, schreibt er auf X. „Putin hat nun Erklärungen über seine angebliche Bereitschaft zu einer Waffenruhe abgegeben. 30 Stunden statt 30 Tage“, fügt er hinzu.

17.15 Uhr: Moskau und Kiew tauschen Kriegsgefangene aus

Russland und die Ukraine haben am Karsamstag erneut Kriegsgefangene ausgetauscht. Jeweils 246 russische und ukrainische Soldaten kehrten an einem nicht näher beschriebenen Ort an der Grenze zu Belarus zu ihren eigenen Truppen zurück, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. „Außerdem wurden als Geste des guten Willens 31 verwundete Kriegsgefangene im Austausch gegen 15 verwundete russische Soldaten, die dringend medizinisch versorgt werden müssen, übergeben“, heißt es in der Mitteilung.

17.09 Uhr: Selenskyj reagiert zurückhaltend auf Waffenruhe-Ankündigung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußert sich bislang nicht direkt zu der von Russland verkündeten einseitigen Feuerpause über Ostern. Die ukrainische Luftabwehr habe einen Angriff russischer Drohnen abgewehrt, erklärt er. Die russischen Drohnen am ukrainischen Himmel zeigten die wahre Einstellung der Regierung in Moskau zu Ostern und zum Leben der Menschen.

16.37 Uhr: Putin kündigt Waffenruhe an

Zum Osterfest hat der russische Präsident Putin einseitig eine Waffenruhe angekündigt. Dies teilte er in einer Fernsehansprache mit. Die Nachricht kam unerwartet. Bei einem Treffen mit dem Generalstabschef Valeri Gerassimow rief Putin eine österliche Feuerpause aus. Nach Angaben der offiziellen Nachrichtenagentur TASS soll die Waffenruhe von Samstag 17 Uhr mitteleuropäischer Zeit bis Ostersonntag 23 Uhr gelten.

Zu den Hintergründen teilte das russische Verteidigungsministerium mit, dass die Waffenruhe aus humanitären Gründen eingeführt werde. Zuletzt hatten die USA den Druck auf die Kriegsparteien erhöht, der baldigen Aufnahme von Friedensgesprächen zuzustimmen.

14.10 Uhr: Russland wirft Ukraine Angriffe auf Energieinfrastruktur vor

Das russische Verteidigungsministerium wirft der Ukraine vor, in den vergangenen 24 Stunden zehnmal russische Energieanlagen angegriffen zu haben. Die USA haben im März ein 30-tägiges Moratorium zwischen der Ukraine und Russland vermittelt, durch das Angriffe auf die Energieinfrastruktur des jeweils anderen Landes ausgesetzt werden sollen. Beide Seiten warfen sich aber wiederholt gegenseitig vor, das Moratorium zu verletzen. Auf die Frage, ob das Moratorium vorüber sei, erklärte des Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, am Freitag, es sei bereits ein Monat vergangen, man habe jedoch keine Anweisung von Präsident Wladimir Putin erhalten, Russlands Haltung zu ändern.

13.08 Uhr: Russland meldet Einnahme von weiterem Dorf in Ost-Ukraine

Die russischen Truppen haben dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge ein weiteres Dorf im Osten der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht. Schewtschenko in der Region Donezk sei eingenommen worden, teilt das Ministerium mit. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Bericht über das Kampfgeschehen nicht. Russland berichtet seit geraumer Zeit häufig von der Einnahme von Dörfern, insbesondere im Osten der Ukraine.

11.35 Uhr: Russland meldet Rückeroberung von Dorf in russischer Grenzregion

Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau das Dorf Oleschnja in der russischen Oblast Kursk zurückerobert. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA. Ukrainische Soldaten waren im August überraschend in Kursk eingedrungen und haben russisches Gebiet unter ihre Kontrolle gebracht. Seit geraumer Zeit drängen russische Truppen sie zurück. Das westrussische Kursk grenzt an die Ukraine.

09.34 Uhr: Russischer Angriff mit acht Raketen und 87 Drohnen

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der Nacht mit acht Raketen und 87 Drohnen angegriffen. In fünf Regionen im Süden, Nordosten und Osten der Ukraine seien Schäden durch den Beschuss entstanden, teilt die Luftwaffe mit. 33 Drohnen seien abgefangen und zerstört worden. Weitere 36 Drohnen seien durch Störsender umgeleitet worden. Angaben zu den Raketen macht die Luftwaffe nicht.

07.18 Uhr: Ex-Botschafter Melnyk fordert zügige Taurus-Lieferung

Der ehemalige Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, fordert vom designierten Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eine schnelle Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern. So solle Merz am 6. Mai, also dem Tag seiner Wahl zum Bundeskanzler, im Bundestag die sofortige Lieferung von 150 Taurus verkünden und diese zügig durchsetzen. Das schrieb Melnyk in einem offenen Brief an Merz, den die „Welt am Sonntag“ veröffentlichte. Der Diplomat Melnyk soll sein Land künftig als Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York vertreten.

06.21 Uhr: Russische Drohnen greifen Charkiw und Saporischschja an

Die russischen Streitkräfte haben in der Nacht erneut die ostukrainische Großstadt Charkiw mit Kampfdrohnen angegriffen. Die Attacken galten den Wohngebieten der Stadt, teilte Bürgermeister Ihor Terechow auf der Plattform Telegram mit. Nähere Angaben lagen zunächst nicht vor. Erst am Vortag war bei einem russischen Raketenangriff auf Charkiw ein Mann getötet worden. Mindestens 50 Menschen wurden dabei nach offiziellen Angaben verletzt.

Ein weiterer russischer Drohnenangriff in der Nacht galt der Großstadt Saporischschja. Das teilte der regionale Militärverwalter Iwan Fjodorow auf Telegram mit. „Es ist ein Feuer ausgebrochen, die Rettungsdienste sind im Einsatz“, schrieb er, ohne weitere Details zu nennen.

04.18 Uhr: Söder – Entscheidung über Taurus-Lieferung liegt bei Merz

CSU-Chef Söder hat sich im Streit über eine mögliche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine hinter CDU-Chef Merz gestellt und die Frage zur Kanzlersache erklärt. „Das wird der neue Kanzler entscheiden“, sagte der bayerische Ministerpräsident der „Augsburger Allgemeinen“.

Zugleich verwies Söder aber auf begrenzte Ressourcen der deutschen Luftwaffe. „Zunächst einmal brauchen wir aber so viel Taurus wie möglich für uns selbst“, sagte Söder. „Es ist die beste Waffe, die wir haben“, sagte der CSU-Chef. „Man merkt, dass auch die Russen davor Respekt haben.“

01.16 Uhr: Ukraine-Gespräche sollen nächste Woche in London fortgesetzt werden

Laut US-Regierungsvertretern sollen die Gespräche zwischen den USA, der Ukraine und europäischen Staaten in der nächsten Woche in London fortgesetzt werden. Damit gebe man der Ukraine Zeit, einem von Washington vorgelegten Zeitplan vollständig zuzustimmen. Kiew sei zu einem umfassenden Waffenstillstand zu Wasser, zu Lande und in der Luft für mindestens 30 Tage oder länger bereit.

Zuvor hatten Regierungsvertreter ihre Enttäuschung über Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Selenskyj ausgedrückt. Selenskyj hatte gesagt, der US-Sondergesandte Witkoff verbreite russische Narrative. Dies sei nicht hilfreich für den Friedensprozess. Indessen meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg, die USA seien bereit, die Kontrolle Russlands über die Krim als Teil eines Friedensabkommens zwischen Moskau und Kiew anzuerkennen.

00.40 Uhr: Bericht – Washington könnte Krim als russisch anerkennen

Inmitten der Diskussion um ein mögliches Ende der US-Vermittlung im Ukraine-Krieg vor allem wegen der hinhaltenden Politik des Kreml ist einem Bericht zufolge von amerikanischer Seite ein neuer Versuchsballon gestartet worden. Die USA könnten bereit sein, die Krim als russisches Staatsgebiet anzuerkennen, berichtete die Agentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise. Russland hatte die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel 2014 besetzt und danach infolge eines von Moskau gesteuerten Referendums völkerrechtswidrig annektiert.

Nach Einschätzung von Bloomberg könnte ein derartiges Zugeständnis ein Signal von US-Präsident Trump sein, der unter allen Umständen eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine herbeiführen will.