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28.09.2025
Vergangene Woche fand die vierte und letzte Ausgabe des Markenfestival statt – zumindest, was den gewohnten Schauplatz in der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena betrifft. Unter dem Motto „KI & Marke: Liebe oder Schicksal“ haben über 450 Fachleute aus verschiedensten Branchen diskutiert, wie Künstliche Intelligenz immer stärker ins Markenmanagement eingreift und was das für die menschliche Komponente bedeutet.
Wie angekündigt ging das vierte Markenfestival am vergangenen Mittwoch in Düsseldorf über die Bühne. Diese stellte einmal mehr die Merkur Spiel-Arena zur Verfügung, die auch die vorherigen Ausgaben der von D.LIVE und dem ESB Marketing Netzwerk ausgerichteten Veranstaltungsreihe beherbergt hat.
„Die Arena war ein idealer Ort, um das Event aufzubauen und weiterzuentwickeln“, blickt Christian Poschmann, Executive Director Corporate Events bei D.LIVE, zurück. Allerdings ist es offenbar Zeit für einen Tapetenwechsel: Das fünfte Markenfestival findet am Dienstag, 30. Juni 2026 an neuem Schauplatz statt.
„Nach dieser erfolgreichen Zeit freuen wir uns, mit der Rheinterrasse im kommenden Jahr ein neues Kapitel aufzuschlagen, mitten im Herzen von Düsseldorf und direkt am Rhein“, stellt Poschmann in Aussicht.
Weltbekannte Marken beim Arena-Abschied
Beim Arena-Abschied waren mit Spotify, DocMorris, Evian, Danone, Rewe, Carrera, ATU, Coca-Cola, Otto oder KFC zahlreiche teils weltbekannte Marken zu Gast, um Einblick in ihre individuellen Perspektiven zum Thema „KI & Marke: Liebe oder Schicksal“ zu gewähren. Evian zum Beispiel beleuchtete, wie User mittels KI-unterstützter Faceswaps in die „Mountain of Youth“-Kampagne integriert werden können.

Evian auf dem Markenfestival 2025 (Bild: Kenny Beele / ESB Marketing Netzwerk)
Ein Ansatz, der dem Plädoyer von Futurist Dietmar Dahmen durchaus entspricht. Er empfiehlt die Verbindung von digitalen Mitteln mit realen Erlebnissen und kommentiert: „KI kann Reichweite, Content und direkte Vertriebskanäle optimieren, aber Marken leben nicht von Algorithmen, sondern auch von Gänsehaut.“
Auch Leonie Hönisch, Senior Media Strategy Manager bei Danone, ist guter Dinge, dass wir uns nicht selbst obsolet machen: „AI ist Trial-and-Error. Wir müssen uns trauen, die neuen Möglichkeiten zu nutzen. Ich sehe nicht, dass wir durch die Künstliche Intelligenz ersetzt werden, da es immer noch Menschen braucht, um die Inhalte final zu steuern.“
Von China Speed bis Schwarzwald Marie
„KI ist Chefsache und muss von oben gesteuert ganzheitlich in die Organisationen integriert werden“, ist der ehemalige Volkswagen-CMO Jochen Sengpiehl derweil überzeugt. In Düsseldorf sprach er wie angekündigt über den immensen Vorsprung im KI-gestützten Marketing, den er in China zur Kenntnis genommen hat – und die beachtliche Geschwindigkeit, in der automatisierte Content-Erstellung, personalisierte Kampagnen oder Echtzeit-Optimierung implementiert werden.
Weiteres Kernthema des Markenfestival 2025 war der Tourismus, der etwa durch Schwarzwald Tourismus und seine KI-Markenbotschafterin „Schwarzwald Marie“, eine virtuelle Erlebniswelt mit KI-Concierge von Kärnten Werbung oder die Kampagne „Your time is now“ von Kitzbühel Tourismus vertreten war.
Deren Geschäftsführerin Viktoria Veider-Walser kommentiert: „Eine wertebasierte Strategie ist für uns die Basis aller Veränderung. Wenn man etwas außerhalb der Norm umsetzt, darf man nicht damit rechnen, everybodies darling zu sein.“
Hans-Willy Brockes, Geschäftsführer vom ESB Marketing Netzwerk und Initiator des Festivals, fasst einen Kerngedanken der diesjährigen Veranstaltung zusammen: „Vertrauen ist die wichtigste Währung zwischen Marken und Menschen. Marken müssen lernen, Technologie einzusetzen, ohne die emotionale Bindung zu ihren Kunden zu verlieren.“