Stand: 28.09.2025 15:44 Uhr
Im Herbst fallen die Blätter von den Bäumen, auch in heimischen Gärten. Viele Besitzer wollen das Laub beseitigen. Doch der NABU in Niedersachsen rät davon ab – denn „unordentliche“ Gärten helfen Tieren im Winter.
Ein Haufen aus totem Holz, Laub und Reisig biete Igeln einen idealen Schutz vor Kälte und Störungen, sagt Rüdiger Wohlers vom NABU Niedersachsen. Denn sobald die Bodentemperaturen ab Mitte Oktober gegen null Grad sinken, suchten sich viele Gartenbewohner ein Winterquartier – auch Vögel wie der Zaunkönig oder das Rotkehlchen. Sie ziehen sich in geschützte Ecken zurück, um geeignete Brutplätze für das kommende Jahr zu finden.
Laub: Ein Segen für den Boden
Laub sei besser als sein Ruf, sagt NABU-Sprecher Wohlers. Wer die Blätter nicht wegsauge oder -fege, sondern unter Hecken oder in Beeten liegen lasse, tue der Natur einen großen Gefallen. Marienkäfer finden dort dem NABU zufolge einen Rückzugsort und Larven überwintern in abgestorbenen Pflanzenstängeln. Das Laub schütze außerdem den Boden vor dem Austrocknen und fördere die Bildung von Humus. Auch ein Komposthaufen sollte während der Wintermonate nicht umgesetzt werden, da dort Igel schlafen könnten.
Immer mehr Igel sterben durch Mähroboter. Der NABU will das verhindern, denn die Zahl der Tiere in Niedersachsen sinkt.
Fledermaus, Igel und Feldhamster sind unter anderem besonders gefährdet. Der NABU fordert die Politik zum Handeln auf.
Ob Laubhaufen oder Igelhäuschen: Naturfreunde können Igeln mit einfachen Mitteln ein Winterquartier schaffen.
Nur wirklich kranke Igel benötigten Hilfe, so die Experten vom Artenschutzentrum Leiferde.